PULS
Foto: Matthias Friel
Wie kommt es zu genozidaler Gewalt? Eine Antwort auf diese Frage muss verschiedene Aspekte als Ursachen in Betracht ziehen. Neben (geo-)politischen und ökonomischen Aspekten,sind ideologische Faktoren bei der Entfaltung eines Völkermordes von herausragender Bedeutung. Im Seminar soll den ideologischen Vorraussetzungen von Genozid in vergleichender Perspektive nachgegangen werden. Dafür wird eine Bestandsaufnahme verschiedener Weisen des Denkens in genozidalen Gesellschaften angestrebt. Ebenso wird möglichen gegenseitigen Beeinflussungen nachgegangen. Konkret untersucht werden jene Ideologien, die beim Völkermord an den Armeniern, der Shoah, dem Porajmos, dem Völkermord in Ruanda und während der Herrschaft der Roten Khmer eine Rolle spielten. Somit soll das Seminar einen Beitrag zur Geistesgeschichte der Genozide im 20. Jahrhundert leisten.
Literatur (Auswahl)Agamben, Giorgio: Homo Sacer, Frankfurt/Main 2002.Anderson, Benedict: Die Erfindung der Nation, Frankfurt/Main 2005.Arendt, Hannah: Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft, München 2009.Mosse, George L.: Die Geschichte des Rassismus in Europa, Frankfurt/Main 2006.Sartre, Jean-Paul: Überlegungen zur Judenfrage, Hamburg 1994.Strauss, Scott: The Order of Genocide: Race, Power and War in Rwanda, Cornell 2006.Weitz, Eric: A Century of Genocide. Utopias of Race and Nation, Princeton 2003.
Leistungspunkte: 2 LP (Lektüre, Anwesenheit, Beteiligung an der Diskussion) 4 LP (Hausarbeit oder zwei Essays)
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