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Foto: Matthias Friel

Grenzen des Organisierbaren - Einzelansicht

Veranstaltungsart Blockseminar Veranstaltungsnummer 425011
SWS 2 Semester SoSe 2016
Einrichtung Sozialwissenschaften   Sprache deutsch
Belegungsfrist 01.04.2016 - 10.05.2016

Belegung über PULS
Gruppe 1:
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    Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson Ausfall-/Ausweichtermine Max. Teilnehmer/-innen
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Einführungsveranstaltung Fr 14:00 bis 18:00 Einzeltermin am 13.05.2016 3.06.S28 Muster   25
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Blockseminar Fr 10:00 bis 17:00 Einzeltermin am 10.06.2016 3.06.S28 Muster   25
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Blockseminar Sa 10:00 bis 17:00 Einzeltermin am 11.06.2016 3.06.S28 Muster   25
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Blockseminar Fr 10:00 bis 17:00 Einzeltermin am 08.07.2016 3.06.S28 Muster   25
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Blockseminar Sa 10:00 bis 17:00 Einzeltermin am 09.07.2016 3.06.S28 Muster   25
Kommentar

Nicht alles, was in Organisationen vor sich geht, ist durch die Unternehmensleitung angewiesen oder den Vereinsvorstand initiiert. Manches entzieht sich der intentionalen Steuerung sogar komplett. Es schleichen sich Regelabweichungen ein, von denen aber ganze Abteilungen wissen, oder es kommt zu inoffiziellen Gruppierungen, die auf keinem Organigramm zu finden sind. Führung findet in Organisationen nicht nur entlang der Hierarchie statt, sondern ebenso quer dazu oder tritt gar als ‚Unterführung‘ von Vorgesetzten durch die Mitarbeitenden auf. Innerhalb der Organisation sind erste Begründungen für solche Phänomene meist schnell zur Hand: ‚Die Strategie passt nicht zu unserer Kultur‘, ‚Die Führung setzt sich nicht durch‘ oder ‚Die Vertriebsabteilung hat das Problem noch nicht verstanden‘. Aus organisationssoziologischer Perspektive können jedoch andere Erklärungen herangezogen werden, die in der Eigenlogik von Organisationen zu finden sind.

In der Lehrveranstaltungen wollen wir daher den ‚Grenzen des Organisierbaren‘ auf die Spur kommen. Im Fokus steht die Frage, was Organisationen jeweils bewusst steuern können und wo die Grenzen eines organisationalen Zugriffs liegen. Im ersten Block werden wir anhand von Fallbeispielen, wie z.B. dem VW-Abgasskandal oder der Siemens Korruptionsaffäre, diskutieren, wie man Regelverletzungen in Organisationen theoretisch einordnen kann, wie sie sich praktisch etablieren und welche Folgen das für die Organisation haben kann. Im zweiten Block werden wir uns mit dem Thema Führung und Interaktion beschäftigen und einen Blick auf Machtspiele in Organisationen werfen.

Literatur

Vorschau auf die Seminarlektüre (Eingrenzung, vollständige Liste in der Einführungsveranstaltung und über moodle):

Bensman, Joseph/Gerver, Israel (1973): Vergehen und Bestrafung in der Fabrik: Die Funktion abweichenden Verhaltens für die Aufrechterhaltung des Sozialsystems. In: Heinz Steinert (Hg.): Symbolische Interaktion. Arbeiten zu einer reflexiven Soziologie. Stuttgart: Ernst Klett Verlag, S. 126-138.

Brunsson, Nils (2007): Organized Hypocrisy. In Nils Brunsson (Hg.): The Consequences of Decision Making. Oxford, New York: Oxford University Press, S. 111-134.

Goffman, Erving (1999): Interaktionsrituale. Frankfurt am Main: Suhrkamp.

Kieserling (1999): Interaktion unter Anwesenden. Frankfurt am Main: Suhrkamp.

Luhmann, Niklas (1999 [1964]): Funktionen und Folgen formaler Organisationen. Berlin: Duncker & Humblot.

Luhmann, Niklas (1975): Interaktion, Organisation, Gesellschaft. In: Niklas Luhmann (Hg.).: Soziologische Aufklärung 2. Aufsätze zur Theorie der Gesellschaft. Opladen: WDV, S. 9-20.

Luhmann, Niklas (2000): Organisation und Entscheidung. Opladen: Westdeutscher Verlag.

Pongratz, Hans (2002): Legitimitätsgeltung und Interaktionsstruktur. Die symbolische Repräsentation hierarchischer Verfügungsrechte in Führungsinteraktionen. In: Zeitschrift für Soziologie, Jg. 31, Heft 4. Stuttgart: Lucius & Lucius, S. 255-274.


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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SoSe 2016 , Aktuelles Semester: SoSe 2024