PULS
Foto: Matthias Friel
WICHTIG: Die Veranstaltung beginnt erst in der zweiten Semesterwoche, am 18.4.2016.Einführung und Ziele:Während der von der deutschen Politik proklamierte Begriff der Willkommenskultur auf institutioneller Ebene häufig eine leere Floskel bleibt, füllen unbesorgte BürgerInnen diesen deutschlandweit mit einer bunten Vielfalt von Initiativen mit Leben: von interkulturellen Kochprojekten über Theater- und Musikensembles mit Geflüchteten bis hin zu diversen Hip Hop Projekten; die Liste solcher Initiativen zum Zusammenfinden von Menschen mit und ohne Fluchthintergrund ist lang. Nach dem „Sommer der Migration“ trat in weiten Teilen Deutschlands der „Winter der Xenophobie“ und des immer offener vertretenen Rassismus ein und bestimmt durch Polemik und Demagogie weite Teile des politischen Diskurses um Obergrenzen für die Aufnahme von MigrantInnen, sichere Herkunftsländer oder nationale Werte. Umso wichtiger ist es in diesen Zeiten, die Potentiale von Kunst und Kultur als Bildungsprojekte zu verstehen, um Grenzen zu überwinden – in den Köpfen, zwischen Ländern, Kulturen und Menschen. Das Seminar soll sowohl Reflexion, als auch Aktion anstoßen und akademische Theorie mit gelebter Praxis verbinden. Ablauf und Ansatz:In Gruppenarbeit werden die Studierenden Kunst-, Kultur- und Bildungsprojekte von, mit und für Geflüchtete erforschen oder auch gerne selbst entwerfen und durchführen. Das Seminar werden wir mit einer kurzen Einführung zu den Themen Flucht, Asyl und Migration beginnen. Danach werden wir gemeinsam die Forschungsmethoden teilnehmende Beobachtung sowie qualitative Interviews behandeln. Mit diesem Werkzeug ausgestattet, recherchieren die Studierenden und wählen selbst ein Projekt aus, welches sie zur Vorstellung im Seminar untersuchen.Im Anschluss daran, werden wir verschiedene Ansätze zur interkulturellen und Migrationspädagogik und zur Rassismusbekämpfung diskutieren. Auch allgemeine Fragen zu Nation, kultureller Identität und Feindbildern werden aus theoretischer Sicht behandelt. Zum Abschluss werden die Studierenden ihre Ergebnisse im Seminar präsentieren und ggf. verschriftlichen (je nach Bedarf an Creditpoints). Neben dem Besuch von Veranstaltungen, die zum Thema passen, werden wir verschiedene AktivistInnen und GastreferentInnen zu Besuch im Seminar haben. Es sind keine Vorkenntnisse zu den genannten Themen erforderlich.
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