PULS
Foto: Matthias Friel
Dieses Seminar findet zusammen mit Herrn PD Dr. Dr. Th. Brückner statt.
Die moderne Physik hat unsere alltägliche Weltwahrnehmung grundlegend verunsichert: Wenn ein Apfel vom Baum fällt, dann nicht weil ihn die Erde anzieht, sondern weil sie die Raumzeit um sich herum so verbiegt, dass er Apfel sich dorthin bewegt. Ein losgeschossenes Elektron scheint zu ‚wissen‘, dass es beim Durchflug durch einen Spalt beobachtet wird und verhält sich dann anders. Die Bewegungen im Universum weisen darauf hin, dass nur 4% der Energie und Materie sichtbar ist. Die Schwäche der Gravitationskraft lässt sich erklären, wenn man weitere Universen annimmt. Unsere Begriffe für Zeit, Raum, Teilchen, Welt passen immer weniger zu den Modellen der Astro- und Quantenphysiker. Das ist so neu nicht. Die Theologie und Philosophie haben seit jeher bezweifelt, ob unsere endlichen Begriffe die Wirklichkeit erreichen oder ob sich nicht auch Modelle sind. Während die Philosophie dies mit abstrakter Sprache reflektiert, verwenden Religionen bildhafte Mythen. Nicht alle, aber viele Religionen setzen einen göttlichen Ursprung voraus und nehmen mehrere Welten an. Im Seminar werden wir nachvollziehen, welche Vorstellungen vom Größten (kosmos) und Kleinsten (atomos) und ihrem Anfang (archê) maßgeblich wurden.
Jede/r liest die angegebenen Texte (liegen online in moodle), beteiligt sich an den Aufgaben und hält ein Referat (à 25 min).
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