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Foto: Matthias Friel
„Das ist mein Kiez hier“ - Kieze als Medien der Identifikation
Seit der Wende und den damit verbundenen sozialräumlichen Umstrukturierungen hat sich in Berlin eine rege Kiezkultur entwickelt. Zumindest hört und liest man davon unentwegt. Kiez-Kneipen, Kiez-Feste, Kiez-Märkte, Kiez-Pensionen, Kiez-Läden, Kiez-Konzerte, Kiez-Kino: es gibt kaum etwas, das in aktuellen politischen und medialen Diskursen nicht mit der Vorsilbe Kiez belegt wird. Aber was ist eigentlich ein Kiez? Wer spricht, wie und wozu über Kieze? Mit welchen Bedeutungen werden Stadtquartiere im Kiezdiskurs aufgeladen? Ist er zu verstehen als fußläufiger Wohnbereich, als identitätsstiftendes Zugehörigkeitsgefühl oder als nachbarschaftliches Miteinander, als eine Art dörflicher Gemeinschaft in der anonymisierten Großstadt? Wie lässt sich dieser Rückzug ins Lokale vor dem Hintergrund globalisierter Weltbezüge verstehen und erklären? Und auf was bezieht sich eigentlich die Identifikation – als ein Prozess des „Sich gleich Setzens mit“?
Mit diesen und anderen Fragen beschäftigen wir uns im Rahmen des dreitägigen Projektseminars. Wir beginnen das Seminar mit einer Exkursion nach Berlin-Friedrichshain (22.10.16). Am darauffolgenden Termin (21.01.17) werden wir uns anhand der bestehenden Literatur mit dem Thema theoretisch auseinandersetzen. Dazu müssen Sie im Vorfeld des Termins einige Texte lesen und vorbereiten. Zum dritten und letzten Termin (11.02.17) sollen Sie eine geeignete untersuchungsleitende Fragestellung entwickeln. Gemeinsam werden wir dann das entsprechende Forschungsdesign entwickeln und erproben.
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