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Foto: Matthias Friel
DAS SEMINAR findet im Haus 2, R. 2.01. statt.
Ein/e Schüler/in, der/ie von der ersten bis zur letzten Klasse den Jüdischen Religionsunterricht besucht, hat ca. 600 Zeitstunden Unterricht. Es kommt vor und ist von vielen Lehrplänen auch nicht vorgesehen, dass er/sie in dieser ganzen Zeit kein Blatt Gemara gesehen, geschweige denn gelernt hat. Dabei ist der Talmud die Quintessenz des jüdischen „Lernens”. Diese Talmud-Vergessenheit des jüdischen Religionsunterrichts, schneidet den Schüler von der wichtigsten Quelle des Judentums ab. Die Gründe dafür, hängen oft mit einem falsch verstandenen Begriff des Elementaren zusammen. Man denkt Bibel, allenfalls der Midrasch, seien elementar, Talmud sei dagegen eine höhere Interpretationskunst. Bibel ohne Talmud ist freilich nicht jüdisch, zum Talmud Tora gehört beides: Tora und Talmud. Und der Talmud kann die logischen und ludischen Fähigkeiten der Schüler/innen durchaus ansprechen. Talmud an der Schule ist allerdings eine didaktische Herausforderung, die nicht jeder Lehramtskandidat in seinem Studium zu meistern gelernt hat. In dieser Lehrveranstaltung sollen die zukünftigen Religionslehrer anhand von Beispielen in der Talmud-Didaktik eingeübt werden. Lernziel ist, dass der/die Schülerin am Ende jedes Jüdischen Religionsunterrichts, gleich welcher Richtung des Judentums, mindestens ein Blatt Gemara „gelernt” haben soll.
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