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Foto: Matthias Friel
WEGEN DER JÜDISCHEN FEIERTAGE BEGINNT DIE LEHRVERANSTALTUNG ERST AM 28.10.2019
Judentum, Christentum, Islam – bilden das, was man im Projektmanagement, ein „magisches Dreieck” nennt, d. h. in diesem Zusammenhang: sie sind in ihrem Verständnis voneinander abhängig und bestimmen sich selbst durch die Abgrenzung von den beiden anderen – omnis determinatio negatio est. Traditionell hat man diese Konstellation in allen drei Religionen als Familienkonflikt der Abrahamiten Ismael, Esau und Jakow dargestellt. An diesen „Midraschim” in der rabbinischen Literatur, im Neuen Testament und im Quran knüpft auch die Vorlesung an, weil sie bei allem inhaltlichen Dissens, doch einen breiten Konsens sichtbar machen: diese Religionen kommen und entwickeln sich im gleichen nahöstlichen und mediterranen Kontext, sprechen verwandte semitische Sprachen, hören auf die gleichen Namen, erzählen die gleichen Geschichten, wenn auch von ihrem jeweiligen Standpunkt, zitieren die gleichen Quellen, befolgen ähnliche Gebote, sprechen ähnliche Gebete und - last but not least – glauben an denselben Gott. Auch wenn es sich historisch um eine fictive kinship handelt, so ist die „genetische” Einschreibung in die Millat Ibrahim (Röm 11, 17-23, Q 4:125) doch auch eine Chance.
Ziel der Vorlesung ist die Darstellung des Spannungsdreiecks der Monotheisten und die Auslotung der Verständigungspotentiale.
Behr, Harry Harun: Die Abraham-Konstruktion im Koran, in: Harry Harun Behr; Daniel Krochmalnik; Bernd Schröder (Hg.): Der andere Abraham. Theologische und didaktische Reflektionen eines Klassikers (Religionspädagogische Gespräche zwischen Juden, Christen und Muslimen, Bd. 2), Berlin 2011, S. 109-145.
Dehn, U.; Caspar-Seeger, U.; Bernstorff, F. (Hg.), Handbuch Theologie der Religionen. Texte zur religiösen Vielfalt und zum interreligiösen Dialog, Freiburg in Breisgau 2017.
Krochmalnik, Daniel: Die Abraham-Formel im Trialog der Monotheisten, in: Behr; Krochmalnik; Schröder (Hg.), 2011, S. 55-73.
Krochmalnik, Daniel: Trialog „in unserer Zeit” (Nostra Aetate). Ein Beitrag zum Weiterdenken der Konzilserklärung, in: R. Boschki; J. Wohlmut (Hg.), Nostra Aetate 4. Wendepunkt im Verhältnis von Kirche und Judentum – bleibende Herausforderung für die Theologie, München 2015, S. 207-214.
Krochmalnik, Daniel: Partner in der Welterlösung. Zur Erklärung orthodoxer Rabbiner zum Christentum, in: H. J. Riedl, A. H. Ourghi (Hg.): Interreligiöse Annäherung, Beiträge zur Theologie und Didaktik des interreligiösen Dialogs. (Übergänge. Bd. 23), Peter Lang Verlag, Berlin i.a.2018, S. 147 - 156.
Krochmalnik, Daniel: Ein Gott – drei Wege. Ein jüdischer Beitrag zur Theologie der Relogionen, in: Danz, Chr.; Ehrensperger, K.; Homolka, W.: Christologie zwischen Christentum und Judentum. Jesus, der Jude aus Galiläa und der christliche Erlöser (im Druck), 349 -371.
Kuschel, Karl-Josef: Streit um Abraham, Was Juden, Christen und Muslime trennt – und was sie eint, Ostfildern 1995.
Neuwirth, Angelika: Der Koran als Text der Spätantike. Ein europäischer Zugang, Berlin 2010.
Neuwirth, Angelika: Die koranische Verzauberung der Welt und ihre Entzauberung in der Geschichte, Freiburg/Br 2017, S. 225-246.
Stroumsa, Guy G.: Das Ende des Opferkultes. Die religiöse Mutationen der Spätantike (2005), dt. v. U. Bockelmann, Berlin 2011.
Die Vorlesung eignet sich als Einführung in die Jüdische Philosophie und Theologie.
Einen qualifizierten Leistungsnachweis kann am Ende der Vorlesung mit einer Klausur erworben werden.
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