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Foto: Matthias Friel
Die empirische Forschung zu organisationalen Implikationen der Digitalisierung steckt noch in den Kinderschuhen. Das Phänomen "Organisation" scheint dabei derzeit noch blinder Fleck aktueller Digitalisierungsforschung zu sein. Die zweisemestrige Lehrforschung zielt darauf ab, kleinere, dezitiert organisationssoziologische Forschungsprojekte durchzuführen. Fragestellungen könnten z.B. sein: Was macht Digitalisierung in Organisationen eigentlich so schwer? Wie sind Technik und die Eigenlogiken der Organisationen miteinander ins Verhältnis zu setzen? Welche neuen Herausforderungen bringen Homeoffice und remote work mit sich? Welche neuen Arbeitsweisen gehen mit der Einführung digitaler Technologien möglicherweise einher?Das Seminar startet zunächst mit vertieften Einblicken in die Herausforderungen der Praxis. Dafür werden Gäste (z.B. aus der Softwareentwicklung oder Verantwortliche für die digitale Transformation in einem Unternehmen) eingeladen, die ihre eigenen Digitalisierungsprojekte vorstellen und mit uns diskutieren.Im zweiten Schritt widmen wir uns organisationssoziologischen Perspektiven auf Digitalisierung. Hier legen wir die theoretischen Grundlagen für die Forschung.
Drittens werden Methoden organisationssensibler Digitalisierungsforschung diskutiert. Dafür setzen wir auf klassischen Methoden der Organisationsforschung auf und verhandeln ihre Übertragbarkeit auf Phänomene der Digitalisierung.
Am Ende des ersten Semesters steht das Erstellen eines Forschungsexposés. Im zweiten Teil (WS 2021/2022) werden dann eigene Forschungsarbeiten erstellt.
Seminaranforderungen:
Literatur:
Aleimo, Christina, Jannis Kallikinos (2020): Managing by Data. Algorithmic Categories and Organizing. Organisation Studies, 1-23.
Beer, David (2017): The social power of algorithms. In: Information, Communication & Society 20 (1), S. 1–13. DOI: 10.1080/1369118X.2016.1216147.
Büchner, Stefanie (2018): Zum Verhältnis von Digitalisierung und Organisation. On the Relationship of Digitization and Organization. In: Zeitschrift für Soziologie 47(5), S. 332–348.
Cardon, Dominique (2017): Den Algorithmus dekonstruieren. Vier Typen digitaler Informationsberechnung. In: Robert Seyfert und Jonathan Roberge (Hg.): Algorithmuskulturen. Über die rechnerische Konstruktion der Wirklichkeit. Bielefeld: transcript Verlag, S. 131–150.
Funken, Christiane; Schulz-Schaeffer, Ingo (Hg.) (2008): Digitalisierung der Arbeitswelt. Zur Neuordnung formaler und informeller Prozesse in Unternehmen. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften. Online verfügbar unter http://gbv.eblib.com/patron/FullRecord.aspx?p=748629.
Hösl, Maximilian; Irgmaier, Florian; Kniep, Ronja (2019): Diskurse der Digitalisierung und organisationaler Wandel in Ministerien. In: Tanja Klenk, Frank Nullmeier und Göttrik Wewer (Hg.): Handbuch Digitalisierung in Staat und Verwaltung, Bd. 87. Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden, S. 1-12.
Mormann, Hannah (2013): Zur informationstheoretischen und organisationstheoretischen Formalisierung von Organisation. In: Jan-Hendrik Passoth und Josef Wehner (Hg.): Quoten, Kurven und Profile. Zur Vermessung der sozialen Welt. Wiesbaden: Springer (Medien - Kultur - Kommunikation), S. 69–86.
Die Veranstaltung findet remote über Zoom statt:https://uni-potsdam.zoom.us/j/65896783455
Die Pflichtlektüre wird Ihnen über Moodle bereitgestellt.
Die Veranstaltung findet remote über ZOOM statt:
https://uni-potsdam.zoom.us/j/65896783455
Meeting-ID: 658 9678 3455
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