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Foto: Matthias Friel
Der deutsche Bauernkrieg gehört in eine lange, weite Teile Europas umfassende regionale beziehungsweise lokale Aufstandsbewegung zur Verbesserung der rechtlichen Stellung und der Lebensverhältnisse der Bauern seit dem späten Mittelalter. Die bereits von den Zeitgenossen als Bauernkrieg bezeichneten Unruhen in der altständischen Gesellschaft zwischen den Jahren 1524/26 fanden in verschiedenen Teilen des Heiligen Römischen Reiches statt. Die zunächst rein säkularen Widerstandsbewegungen wurden durch die religiösen und sozialen Reformforderungen der frühen Reformation dynamisiert. Im Zentrum des Seminars stehen allerdings weniger die Widerstandbewegungen im Süden und Südwesten des Reiches, sondern die Ereignisse in Thüringen, die maßgeblich vom Wirken des Reformators Thomas Müntzer bestimmt waren. Anfangs ein früher Anhänger Martin Luthers, wandte sich Müntzer immer mehr von den Wittenberger Reformatoren ab, entwickelte sich als Pfarrer in der Reichsstadt Mühlhausen zu einem radikalen Propagator einer sozial gerechten und gottgefälligen Gesellschaftsordnung. Das Experiment einer obrigkeitsfreien Gesellschaft gelang allerdings nicht, denn Müntzer wurde 1525 hingerichtet und der Aufstand letztlich zerschlagen.
Im Seminar ist ein Tutorium integriert.
wird im Seminar genannt.
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