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Foto: Matthias Friel
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In diesem Seminar wollen wir uns dem anspruchsvollen Hauptwerk Baruch de Spinozas widmen. Er nennt dieses Werk Ethik und unternimmt darin den bemerkenswerten Versuch, in einem streng geordneten Argumentationsgang eine Metaphysik, eine Theorie des menschlichen Geistes sowie eine Lehre von den menschlichen Affekten, der Freiheit und der Glückseligkeit darzulegen. Bemerkenswert ist dieser Versuch unter anderem deshalb, weil metaphysische Theorie und menschliche Lebenspraxis für Spinoza nicht zwei getrennte philosophische Bereiche bilden, sondern miteinander aufs Engste verbunden sind. Er ist überzeugt, dass wir eine umfassende Theorie der Welt brauchen, um zu verstehen, wie wir ein gelingendes Leben führen können. Das menschliche Leben ist das, worum es ihm letztlich geht. Spinozas Ethik kann man daher als eine „Theorie des Menschen“ verstehen, wie Wolfgang Bartuschat in einer einflussreichen Studie argumentiert hat, als eine Anthropologie. – In diesem Seminar werden wir uns Spinozas Text gemeinsam erschließen und Kerngedanken seiner Position intensiv diskutieren. Dabei werden wir auch Überlegungen kennenlernen, die einflussreich geblieben sind – etwa bei Philosophen des sog. ‚Deutschen Idealismus‘ wie Hegel, aber auch in der politischen Philosophie der Gegenwart.
Textgrundlage: B. Spinoza, Ethik in geometrischer Ordnung dargestellt, Lateinisch-Deutsch, hg. v. Wolfgang Bartuschat, Meiner, Hamburg 2015.
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