PULS
Foto: Matthias Friel
„Soziologie ist ein Kampfsport“, so der 2002 verstorbene französische Soziologe in einem Radiointerview. Seine theoretischen Erkenntnisse wurden sowohl in der Soziologie als auch in den Kulturwissenschaften breit rezipiert. Auch in der Frauen- und Geschlechterforschung haben seine Analysekategorien Wirkung entfaltet und wurden ergänzt, aufgenommen oder umgedeutet. Sein Begriffsinstrumentarium (sozialer Raum, Feld, Praxis, Habitus, symbolisches Kapital, symbolische Herrschaft) soll in diesem Seminar für die Theoriebildung und für die Arbeit an geschlechtersoziologischen Fragen nutzbar gemacht werden. Bourdieus Analyse der „männlichen Herrschaft“ wird ebenso in den Blick genommen wie Fragen nach Habitus-Struktur Konflikten. Auch zu den Fragen, was kritische Wissenschaften leisten könnten und welche Rolle dabei einzunehmen sei, ist Bedenkenswertes in Bourdieus Texten zu finden.
Wir arbeiten mit ausgewählten Texten und Textausschnitten, die in der ersten Sitzung vorgestellt werden. Eine Prüfungsnebenleistung besteht aus einem Referat und einer Textrezension, für einen Modulabschluss wird eine Hausarbeit geschrieben. Die Bereitschaft intensiv zu lesen ist Voraussetzung für die Teilnahme.
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