PULS
Foto: Matthias Friel
Im fachdidaktischen Teil des TZGM betrachten wir die Fragestellung „Braucht der Mensch Religion?” aus fachdidaktischer Perspektive. In kooperativen Kleingruppen erarbeiten die Studierenden Ansätze, wie unterschiedliche fachliche Perspektiven (lebensgestalterisch, religionswissenschaftlich, philosophisch) auf diese Fragestellung für den LER-Unterricht ausdifferenziert werden können.
Dazu werden wir in Vorbereitung auf die fachwissenschaftlichen Blockseminare eine erste thematische Betrachtung des Themas unternehmen, die v.a. eine Breite an möglichen inhaltlichen Zugängen offenbart. In einem zweiten Teil konzentrieren wir uns auf (fach-)didaktische Modelle des selbstorganisierten Lernens (SOL) und Formen des offenen Unterrichts. Parallel dazu entwickeln die Studierenden in Kleingruppen eigene Forschungsfragen, denen Sie selbstständig und durch regelmäßige Beratungen durch die Dozentin und die Mitstudierenden nachgehen. Das bedeutet, die Studierenden durchlaufen im Seminar selbst Formen des SOL und reflektieren, wie derartige Lernformate für das Fach LER fruchtbar gemacht werden können. Letzteres ist auch Gegenstand der Modularbeit.
Braucht der Mensch Religion? Blockveranstaltung Philosophie
Religionen scheinen im alltäglichen Leben vor allem zwei Funktionen zu haben. Sie erklären, warum es Menschen gibt, wie die Welt erschaffen wurde, was mit uns nach dem Tod passiert und wie sich Menschen verhalten sollen. Braucht man die Religion dafür? Oder gibt es bessere Erklärungen? Außerdem gibt es in allen Religionen Regeln und Rituale, die das Leben strukturieren und lenken sollen. Dient das der Unterdrückung der Menschheit oder der Beförderung von Glück und Moral? Das Blockseminar stellt die großen Fragen der Menschheitsgeschichte und diskutiert religiöse und atheistische Antworten.
Radio-Methode: Das materielle Ziel der beiden Blockveranstaltungen ist ein fiktiver Radio-Beitrag. Verfolgt wird das didaktische Ziel einer didaktischen Reduzierung: komplexe philosophische Positionen sollen knapp auf ihren argumentativen Kerngehalt reduziert werden. Der Beitrag soll folgendermaßen entstehen. (i) In den Morgen-Sitzungen 10.30-13.00 hält jeweils die Referat-Gruppe ein Referat von ca. 20‘ Länge (üblicher Aufbau: Leitende Frage; Rekonstruktion des Textes; Anleitung zur Diskussion von Einwänden). Es wäre schön, wenn die jeweilige Co-Gruppe die Gegenposition (d.i. in diesem Fall: die religiöse Position) mögliche Einwände erheben und zur Diskussion stellen würde. Der Beitrag wird im Plenum diskutiert. Die primäre Redakteursgruppe sollte die Diskussion mit dem Plenum leiten, während die flankierende Gruppe wichtige Einwände und Nachfragen notiert. (ii) In den Redaktionssitzungen 14.30-15.30 Uhr setzen sich dann die jeweiligen primären Redakteursgruppen mit den flankierenden Gruppen zusammen, um einen Beitrag von ca. 5 Minuten (ca. 5000 Zeichen) zu einer Spielszene o.ä. anzufertigen. Der Beitrag sollte Position des Textes der Morgensitzung wiedergeben und Fragen stellen zu Einwänden, Reichweiten und Grenzen der Position. Die flankierende Redakteursgruppe berät, arbeitet mit und übernimmt ggfs. auch eine Sprecherrolle o.ä. Am folgenden Tag wird getauscht. (iii) In einer dritten Phase wird der Beitrag noch einmal kurz im Plenum zur Diskussion gestellt und in Details überarbeitet. (iv) Am Ende jedes Seminar-Tages werden die Beiträge aufgenommen. Es wäre schön, wenn sich eine Person zur Aufnahme bereit erklären würde, und auch dafür, die Beiträge zum fiktiven Radio-Beitrag zusammenzuführen und ggfs. mit etwas Musik zu unterlegen. Dann haben alle Material für späteren Unterricht und vielleicht auch eine schöne Erinnerung.
Bringen Sie bitte einen Labtop und (am Samstag) etwas Verpflegung mit. Und gute Laune!
Kurz-Referat in einer Kleingruppe während der Sitzung; Erstellung eines fiktiven Radiobeitrags (vgl. Radio-Methode); Mitarbeit in einer Co-Gruppe während der Sitzung
Studierende des Master-Studiengangs LER
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