PULS
Foto: Matthias Friel
Ab Mitte des 18. Jh. lässt sich in ganz Europa eine auffällige Begeisterung für Berge und Gebirgsformationen beobachten: Diese werden in innovativen Texten thematisiert, können auf großes Interesse beim Publikum rechnen und avancieren zum Ausgangspunkt breiter öffentlicher Debatten. Vor dem Hintergrund eines grundsätzlich veränderten Naturverständnisses kommt ihnen nicht nur im Bereich der Wissenschaften, sondern auch in dem der Ästhetik und nicht zuletzt der Reiseerfahrungen eine neue Bedeutung zu: a) Zeitgenössische naturwissenschaftliche Bergstudien richten ihr Interesse auf die Rekonstruktion der Erdgeschichte. b) In der Ästhetik-Diskussion um das Erhabene gewinnt die perspektivische Entgrenzung von Höhenblicken eine neue Valenz. c) In den Beschreibungen von Bergbesteigungen zeigte sich der Reiz einer extremen persönlichen Herausforderung und einer Grenzerfahrung.
Die Alpen galten lange Zeit nur als bedrohliche Wildnis oder als zu überwindendes Hindernis auf der traditionellen Reiseroute nach Italien. Nun rückten sie ebenso wie Vulkane, allen voran der unerwartet wieder aktiv gewordene Vesuv, ins allgemeine Interesse. Erst mit Alexander von Humboldts Reiseschilderungen gelangten für das breite Publikum auch außereuropäische Berge in den Blick.
Gelesen werden kurze, exemplarische Texte von F. Petrarca und P. Bembo (zur Vorgeschichte) sowie von A. v. Haller, H. B. de Saussure, W. Hamilton, J. W. Goethe und A. v. Humboldt. Sprachkenntnisse zur Lektüre der Originale sind willkommen, aber nicht erforderlich, da im Kurs die deutschen Übersetzungen zugrunde gelegt werden.
Informationen zum Leitstungsnachweis werden am Anfang des Seminars gegeben.
Für Germanistik gilt: 3 LP (unbenotet): regelmäßige Teilnahme + Studienleistung (MA GERMANISTIK)
4 LP (K): Hausarbeit oder (P): Prüfungsgespräch (MA GERMANISTIK)
© Copyright HISHochschul-Informations-System eG