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Foto: Matthias Friel

Historisch-vergleichende Syntax - Einzelansicht

Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer
SWS 2 Semester WiSe 2016/17
Einrichtung Institut für Germanistik   Sprache deutsch
Weitere Links Kommentar
Belegungsfrist 04.10.2016 - 20.11.2016

Belegung über PULS
Gruppe 1:
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    Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson Ausfall-/Ausweichtermine Max. Teilnehmer/-innen
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Seminar Mo 10:00 bis 12:00 wöchentlich 17.10.2016 bis 06.02.2017  1.08.0.64   19.12.2016: Akademische Weihnachtsferien
26.12.2016: 2. Weihnachtstag
30
Einzeltermine:
  • 17.10.2016
  • 24.10.2016
  • 07.11.2016
  • 14.11.2016
  • 21.11.2016
  • 28.11.2016
  • 05.12.2016
  • 12.12.2016
  • 02.01.2017
  • 09.01.2017
  • 16.01.2017
  • 23.01.2017
  • 30.01.2017
  • 06.02.2017
Kommentar

Sprachen, die zu einer Sprachfamilie gehören, weisen oft auffallende strukturelle Unterschiede auf (vgl. z.B. König & Gast 2012 oder Beck & Gergel 2014 zu einzelnen Phänomenen im Deutschen und Englischen). Diese Unterschiede sind in den meisten Fällen auf verschiedene Entwicklungspfade zurückzuführen. Eines der Beispiele bezieht sich auf die Möglichkeit, abhängige wh–Infinitive zu lizensieren, d.h. Infinitive, die durch eine wh–Phrase eingeleitet werden und die von einem Matrixprädikat abhängen. So kommen die ersten abhängigen wh–Infinitive schon im Mittelenglischen vor (vgl. Fischer et al. 2001: 96). Im Deutschen wiederum haben sie sich nie entwickelt, worauf das unter (2) vorkommende ungrammatische Beispiel hinweist (vgl. Gärtner 2009 und Sabel 2015):

 

(1)     The student does not know [wh-Infinitiv when to give up]

(2)     *Der Student weiß nicht [wh-Infinitiv wann aufzugeben]

 

Das Hauptziel dieses Seminars ist es, die wichtigsten syntaktischen Unterschiede zwischen einzelnen germanischen Sprachen unter die Lupe zu nehmen und nach möglichen diachronen Erklärungen zu suchen, die hinter dieser Variation stecken. Im Rahmen des Seminars sollten die TeilnehmerInnen lernen, wie man syntaktische Unterschiede methodologisch auf einen Nenner bringt, wie man Parallelkorpora erstellt sowie mit ihnen arbeitet und inwieweit historisch-vergleichende Untersuchungen zur Theoriebildung im Allgemeinen beitragen. Die theoretische Grundlage des Seminars werden die komparative und germanisch-orientierte Monographie von Haider (2012) sowie die einzelnen Grammatiken, die in der Reihe Cambridge Syntax Guides erschienen sind, bilden, vgl. Fischer et al. (2001) für ältere Sprachstufen des Englischen, Haider (2010) für Deutsch, Thráinsson (2011) für Isländisch und Zwart (2014) für Niederländisch.

Literatur

Beck, Sigrid & Gergel, Remus (2014): Contrasting English and German Grammar. An Introduction to Syntax and Semantics. Berlin: de Gruyter.

Fischer, Olga / Ans van Kemenade / Willem Koopman & Wim van der Wurff (2001): The Syntax of Early English. Cambridge: CUP.

Gärtner, Hans-Martin (2009): More on the indefinite-interrogative affinity: The view from embedded non‑finite interrogatives, in: Linguistic Typology 13: 1‑37.

Haider, Hubert (2010): The Syntax of German. Cambridge: CUP.

Haider, Hubert (2012): Symmetry Breaking in Syntax. Cambridge: CUP.

König, Ekkehardt & Volker Gast (2012): Understanding English-German Contrasts. Berlin: Erich Schmidt.

Sabel, Joachim (2015): The emergence of the infinitival left periphery, in: Proceedings of the 32nd West Coast Conference on Formal Linguistics ed. by Ulrike Steindl, Thomas Borer, Huilin Fang, Alfredo García Pardo, Peter Guekguezian, Brian Hsu, Charlie O'Hara & Iris Chuoying Ouyang, 313‑322. Somerville, MA: Cascadilla Proceedings Project.

Thráinsson, Höskuldur (2011): The Syntax of Icelandic. Cambridge: CUP.

Zwart, Jan‑Wouter (2014): The Syntax of Dutch. Cambridge: CUP.

Bemerkung

Jedem Thema werden zwei/drei Sitzungen gewidmet. In der ersten Sitzung wird ausführlich auf ein ausgewähltes Phänomen und Unterschiede zwischen germanischen Sprachen eingegangen. In der zweiten Sitzung werden wir mit historischen Parallelkorpora arbeiten und hinterfragen, inwieweit sich die synchrone Variation diachron erklären lässt. Im Rahmen dieses Seminars werden keine Referate von Studierenden gehalten. Es wird erwartet, dass sie regulär und aktiv an dem Seminar teilnehmen, dass sie ein paar Aufgaben bearbeiten und dass sie eine kurze Hausarbeit zu einem ausgewählten Thema schreiben.

 

Für die Teilnahme werden keine theoretischen Vorkenntnisse vorausgesetzt.

Die Bereitschaft zum Lesen englischsprachiger Literatur wird erwartet.


Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2016/17 , Aktuelles Semester: SoSe 2024