PULS
Foto: Matthias Friel
Seit Gründung der Bundesrepublik Deutschland (1949) und des Staates Israel (1948) galten die Beziehungen beider Länder als "besondere" in verschiedenster Hinsicht: Erschwert durch den "Schatten der Shoah", verpflichtend für die BRD aufgrund der historischen Hypothek, miteinander verbunden durch (ehemals) deutsche Jüdinnen/Juden auf beiden Seiten, und fragil in Krisensituationen. Auf den ersten Blick wurden die Verbindungen seit 1965 (Aufnahme diplomatischer Beziehungen) stetig enger und nachhaltiger. Doch was ist Mythos, was Realität? Und welche Rolle spiel(t)en die deutschen Kanzler in diesem Feld, von Adenauers Freundschaft mit Ben-Gurion, Schmidts Disputen mit Begin bis hin zu Merkels Credo von der deutschen "Staatsräson" für Israels Sicherheit? Das Seminar verbindet biographische Fallbeispiele mit Dokumenten-Analysen und geht auch auf gegenseitige Wahrnehmungen in Israel und Deutschland ein. Das Seminar ist auch für Studierende der Jüdischen Studien und der Sozialwissenschaften geeignet.
David Witzthum: Adenauer, Ben-Gurion und die Schatten der Vergangenheit. In: Olaf Glöckner/Julius H. Schoeps (Hg.), Deutschland, die Juden und der Staat Israel. Eine politische Bestandsaufnahme. Hildesheim 2016, S. 38-59; Jenny Hestermann: Inszenierte Versöhnung. Reisediplomatie und deutsch-israelische Beziehungen von 1957- 1984, Frankfurt am Main 2016; Michael Wolffsohn: Friedenskanzler? Willy Brandt zwischen Krieg und Terror. München 2018
Referat (15-20 min), Seminararbeit (15 Seiten)
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