Zur Seitennavigation oder mit Tastenkombination für den accesskey-Taste und Taste 1 
Zum Seiteninhalt oder mit Tastenkombination für den accesskey und Taste 2 

Foto: Matthias Friel

Das Ahasvermotiv in der deutschsprachigen Literatur - Einzelansicht

Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer 250813
SWS 2 Semester WiSe 2015/16
Einrichtung Institut für Germanistik   Sprache deutsch
Weitere Links Kommentar
Belegungsfrist 01.10.2015 - 10.11.2015

Belegung über PULS
Gruppe 1:
     jetzt belegen / abmelden
    Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson Ausfall-/Ausweichtermine Max. Teilnehmer/-innen
Einzeltermine anzeigen
Seminar Di 16:00 bis 18:00 wöchentlich 13.10.2015 bis 02.02.2016  1.09.2.12 Dr. Schneider   50
Kommentar

Die Figur des Ahasver, des „ewigen Juden“, ist seit der Frühen Neuzeit in der Literatur, Kunst sowie Musik präsent und wird – in Rekurs auf die jeweiligen zeitgeschichtlichen Kontexte – von SchriftstellerInnen unterschiedlich gestaltet und funktionalisiert. Zuschreibungen, die mit dieser verbunden werden, sind Ruhelosigkeit, die sich im Motiv der Wanderung niederschlägt, die daran geknüpfte Verurteilung zum „ewigen Leben“ sowie das Leiden an diesem. Damit geht oftmals eine Stereotypisierung der Figur als 'typischer' Vertreter des jüdischen Volkes einher, die sich in allen Epochen wiederfindet. Demgegenüber gibt es im 19. und 20. Jahrhundert jedoch auch gegenteilige Interpretationen, mit denen Autoren wie Fritz Mauthner oder Stefan Heym eine neue Figurengestaltung unternehmen, die auf eine intellektuelle Eigenständigkeit, die Auflehnung gegen Ungerechtigkeit ausgerichtet und einem widerständischen Prinzip verpflichtet ist. Im Seminar wird ein epochenübergreifender Überblick über die Entwicklung des Ahasverstoffes gegeben und ausgewählte Texte analysiert, diskutiert sowie kontextualisiert. Das Seminar dient zudem als methodische Einführung in die Stoff- und Motivgeschichte und in Theorien der Intertextualität.
Es findet ein fachbegleitendes Tutorium zu dem Seminar statt. Im Tutorium werden Themen des Seminars vertieft, es wird aber auch in literaturwissenschaftliche Arbeitsweisen eingeführt und methodische Zugangsweisen werden besprochen und erprobt.

Literatur

Körte, Mona; Stockhammer, Robert (Hg.): Ahasvers Spur. Dichtungen und Dokumente vom „Ewigen Juden“. Stuttgart 1995.
Körte, Mona: Die Uneinholbarkeit des Verfolgten. Der Ewige Jude in der literarischen Phantastik. Frankfurt/Main 2000.
Bodenheimer, Alfred: Wandernde Schatten. Ahasver, Moses und die Authentizität der jüdischen Moderne. Göttingen 2002.
Genette, Gérard: Palimpseste. Die Literatur auf zweiter Stufe. Frankfurt/Main 1993.

Leistungsnachweis

bis Prüfungsversion 2011:
3 LP (LV): regelmäßige Anwesenheit und aktive Mitarbeit über die gesamte Vorlesungszeit; Abgabe von Arbeitspapieren
Prüfungsversion 2014:
2 LP (unbenotet): regelmäßige Anwesenheit und aktive Mitarbeit über die gesamte Vorlesungszeit; Abgabe von Arbeitspapieren
2 LP: Klausur (P) oder Hausarbeit (K)


Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2015/16 , Aktuelles Semester: SoSe 2024