Zur Seitennavigation oder mit Tastenkombination für den accesskey-Taste und Taste 1 
Zum Seiteninhalt oder mit Tastenkombination für den accesskey und Taste 2 

Foto: Matthias Friel

Feministische Perspektiven auf die Öffentlichkeit - Einzelansicht

Veranstaltungsart Übung Veranstaltungsnummer 210812
SWS 2 Semester WiSe 2015/16
Einrichtung Institut für Philosophie   Sprache deutsch
Weitere Links Kommentar
Belegungsfrist 01.10.2015 - 10.11.2015

Belegung über PULS
Gruppe 1:
     jetzt belegen / abmelden
    Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson Ausfall-/Ausweichtermine Max. Teilnehmer/-innen
Einzeltermine anzeigen
Übung Mi 16:00 bis 18:00 wöchentlich 14.10.2015 bis 03.02.2016  1.09.2.06 Prof. Dr. Krüger  
Kommentar Für weitere Informationen zum Kommentar, zur Literatur und zum Leistungsnachweis klicken Sie bitte oben auf den Link "Kommentar".

Tutoren:
Stefanie Weigold
Jan Hantke

„Feministische Gegenöffentlichkeit ist ein Angriff auf die patriarchale Deutungsmacht über die Grenzen zwischen Öffentlich und Privat“ (Nancy Fraser). Der Diskurs über Öffentlichkeit und Privatheit ist ein zentrales Anliegen der feministisch politischen Theoriebildung. Dazu gehören Fragen wie etwa, haben alle Bürger und Bürgerinnen gleichen Zugang zu einem politischen Diskurs? In der Betrachtung von Öffentlichem und Privatem werden Konstitutionsbedingungen der Sphären des Politischen und Unpolitischen sowie der symbolischen Manifestierung der (dualen) Geschlechterordnung erkennbar. Die Begriffe und deren dualistische Struktur unterliegen allerdings keiner eindeutigen Definition. Vielmehr ist die Trennung von Öffentlichem und Privatem ein Produkt fortwährender politischer Prozesse und unterliegt ständigen Grenzverschiebungen.
Es entwickelten sich neue, vielfältige Perspektiven, die sich der Herausforderung einer differenzierten, zeitgenössischen Betrachtung des Öffentlichkeitsbegriffs auch hinsichtlich der Kritik an der Ungleichheit zwischen den Geschlechtern stellen. In diesem Seminar soll eine Einführung in die feministische politische Philosophie mit Hilfe einiger feministischer Perspektiven auf die Öffentlichkeit erfolgen. Hierzu wird es zunächst erforderlich sein, den Begriff der Öffentlichkeit genauer zu bestimmen und die historische Entwicklung mittels Kant und Habermas zu betrachten, um ihn auf aktuelle politische Gesellschaftsstrukturen anwenden zu können.
Die Auseinandersetzung mit feministischen Autorinnen unterschiedlicher Richtungen wird einen Einstieg in die Problematik der Öffentlichkeit und der Privatheit gewähren, welche letztlich eine kapitalismuskritische Lesart fordert.
Neben den oben genannten philosophischen Fragen soll das Seminar besonders Bachelor Studierenden in ihren ersten Semestern unterstützen. Dazu wird etwa ein Drittel der Sitzungen genutzt, um methodische Hilfestellungen zu geben: Wie können philosophische Texte gelesen und bearbeitet werden? Welche Anforderungen besitzen wissenschaftliche Texte und was muss beim wissenschaftlichen Arbeiten beachtet werden? Was ist ein geeignetes Thema für eine Hausarbeit oder eine sinnvolle Fragestellung für ein Essay?

Ziel des Seminars wird es vor allem sein, den Studierenden Kompetenzen zu vermitteln, die ihnen in den ersten Semestern ihres Studiums besonders behilflich sein können. Die Übung soll eine Plattform bieten, die es Studierenden ermöglicht, sich im Erschließen philosophischer Konzepte und Methoden auszuprobieren und auszutauschen. In Kleingruppenarbeiten und gemeinsamen Diskussionen und Zusammenführungen soll eine angenehme Atmosphäre geschaffen werden, die den Umgang mit philosophischen Konzepten erleichtern und das Herausarbeiten von Argumentationsstrukturen erprobt werden soll. Daran anknüpfend werden Schritte eingeleitet und erklärt, die schließlich zum Verfassen eines Essays oder einer Hausarbeit dienen.
Die inhaltliche Zielsetzung fokussiert einen Einblick in die Problematik der Öffentlichkeit, als Auseinandersetzungs- und Verhandlungsprozesse innerhalb von feministischen Bestrebungen, zu gewähren. Die Grenzverschiebungen von Öffentlichem und Privatem, die in unterschiedlichen Perspektiven und Konzeptionen deutlich werden, gilt es herauszuarbeiten und auf deren subversives Potenzial zu befragen. Somit wird ebenso ein Verständnis der Entwicklung eines philosophischen Diskurses gebildet.
Literatur Benhabib, Seyla (1992): Models of Public Space: Hannah Arendt, the Liberal Tradition and
Jürgen Habermas.
Benhabib, Seyla (1993): Feminismus und Postmoderne. Ein prekäres Bündnis.
Caldwell, Anne (2002): Transforming Sacrifice: Irigaray and the Politics of Sexual
Difference.
Eco, Umberto (2010): Wie man eine wissenschaftliche Abschlußarbeit schreibt.
Fraser, Nancy (2001): Die halbierte Gerechtigkeit.
Habermas, Jürgen (1990). Strukturwandel der Öffentlichkeit.
Kant, Immanuel (1784): Was ist Aufklärung?
Parpart, Nadja (2000): Identität und Identitätspolitik: Das Subjekt als Problem des
Feminismus.
Rosenberg, Jay (2009): Philosophieren: Ein Handbuch für Anfänger.
Soiland, Tove (2008): Gender. Kritik oder Bestandteil des neoliberalen
Geschlechterregimes?

Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2015/16 , Aktuelles Semester: SoSe 2024