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Einführung in die Philosophie des (un-)freien Willens: Hypothesen und Probleme von Libertarismus, Kompatibilismus und Determinismus - Einzelansicht
Funktionen:
belegen/abmelden
Veranstaltungsart
Übung
Veranstaltungsnummer
210812
SWS
2
Semester
WiSe 2015/16
Einrichtung
Institut für Philosophie
Sprache
deutsch
Weitere Links
Kommentar
Belegungsfrist
01.10.2015 - 10.11.2015
Belegung über PULS
Gruppe 1:
Vormerken:
jetzt belegen / abmelden
Tag
Zeit
Rhythmus
Dauer
Raum
Lehrperson
Ausfall-/Ausweichtermine
Max. Teilnehmer/-innen
Übung
Di
10:00 bis 12:00
wöchentlich
13.10.2015 bis 02.02.2016
.siehe Bemerkung
Prof. Dr. Gunnarsson
Bemerkung:
[findet wechselnd statt in: 1.09.2.03, 1.19.4.22]
Kommentar
Für weitere Informationen zum Kommentar, zur Literatur und zum Leistungsnachweis klicken Sie bitte oben auf den Link "Kommentar".
Tutor:
Clemens Rademacher
„Du kannst thun was du willst: aber du kannst, in jedem gegebenen Augenblick deines Lebens, nur Ein Bestimmtes wollen und schlechterdings nichts Anderes, als dieses Eine.“ (Arthur Schopenhauer, „Preisschrift über die Freiheit des Willens“, in: Ders., Die beiden Grundprobleme der Ethik, Zürich: Diogenes 1977, S. 62f.) Dass wir in jedem Moment unseres Lebens nur etwas Bestimmtes wollen können, scheint nicht dafür zu sprechen, dass wir einen freien Willen besitzen. Was Schopenhauer mit diesem Zitat jedoch verdeutlichen möchte, ist, dass wir nichts daran ändern können, dass wir spontan auftretenden Neigungen ausgesetzt sind und dass unsere Freiheit darin liegt, wie wir uns zu diesen positionieren können, was zugleich durch unser „Thun“, also unsere Handlungen, zum Ausdruck kommt. Der Begriff der „Willensfreiheit“, der als solcher ein rein philosophischer Fachausdruck ist, wird also weitgehend als Synonym für Wahl- oder Entscheidungsfreiheit gebraucht und der Ausgang dieser Überlegungsprozesse kommt in Handlungen zum Ausdruck.
In der Auseinandersetzung mit dieser Thematik haben sich drei Ideen heraus kristallisiert, deren Verhältnis zueinander den philosophischen Diskurs bestimmen. Dabei wird gefragt, inwiefern der Wille frei ist, wie sich diese Freiheit in das kausale, mithin determinierte, Weltgeschehen einordnen lässt und wie sich die Vorstellung moralischer Verantwortlichkeit zu diesen Aspekten verhält. Wie genau sich diese Debatte gestaltet, soll in diesem Seminar einführend beleuchtet werden. Dazu wird, ausgehend von Geert Keils Buch Willensfreiheit, in die Problemlage eingeführt und seine libertarische Position (Freiheitsbefürworter) erläutert. Im Anschluss daran werden die gegnerischen Standpunkte der Freiheitsgegner und Kompatibilisten (Autoren, die sowohl den Determinismus, also die Theorie, dass alle Sphären des Lebens auf genau festgelegten Bahnen verlaufen, anerkennen als auch den Willen für frei halten) erarbeitet und die Positionen zueinander ins Verhältnis gesetzt: Was verstehen die Vertreter der Positionen unter dem Begriff „Willensfreiheit“? Was ist der Determinismus und wie wirkt er sich auf die jeweiligen Standpunkte aus? Wovon hängt die Willensbildung ab? Wie sind Willens- und Handlungsfreiheit miteinander verbunden? Und können wir überhaupt – je nach Auffassung der Position – für unsere Handlungen verantwortlich gemacht werden?
Neben der thematischen Auseinandersetzung mit diesem philosophischen Problem ist es Ziel des Seminars, grundlegende Arbeitsweisen kennen zu lernen und zu üben. Dabei geht es einerseits um methodische Vorgehensweisen (Arbeitstechniken zur Texterschließung und -analyse u. Ä.), andererseits um Produktionstechniken (verfassen von Essays, Hausarbeiten, Protokolle, Literaturverzeichnissen u. Ä.). Dementsprechend sollen semesterbegleitend 3 Essays im Umfang von 1,5 -2 Seiten erstellt und in Bezug auf Formalia und Vorgehensweisen entweder im persönlichen Gespräch oder innerhalb des Seminargeschehens besprochen werden.
Literatur
Beckermann, Ansgar: „Willensfreiheit. Ein Überblick aus kompatibilistischer Sicht“, in: Ders.: Erkenntnistheorie – Philosophie und Wissenschaft – Willensfreiheit, Bielefeld: Universitätsbibliothek Bielefeld 2012 (= Aufsätze Bd. 2), S. 267-287 [Pdf abrufbar unter URL = http://pub.uni-bielefeld.de/publication/2508884].
Fischer, John Martin u. a.: „A Brief Introduction to Some Terms and Concepts“, in: Ders.: Four Views on Free Will (= Great debates in philosophy), Walden, MA: Blackwell Publishing 2007, S. 1-4.
Keil, Geert: Willensfreiheit, 2. erweiterte Aufl., Berlin/Boston: de Gruyter 2013 [Erstauflage 2007].
Keil, Geert: Willensfreiheit und Determinismus (= Grundwissen Philosophie), Stuttgart: Reclam 2009.
Pauen, Michael: Grundprobleme der Philosophie des Geistes. Eine Einführung, Frankfurt am Main: Fischer Taschenbuch Verlag 2001. [Davon besonders der Abschnitt „Subjektivität und Willensfreiheit“, S. 236-297.]
(Ein Teil der Einführungsliteratur findet sich in Moodle. Passwort kann per E-Mail an crademac@uni-potsdam.de erfragt werden.)
Leistungsnachweis
3 Essays á 1,5-2 Seiten (semesterbegleitend) mit Auswertung entweder innerhalb des Seminargeschehens oder im persönlichen Gespräch
Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2015/16 , Aktuelles Semester: SoSe 2024
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