„Kanaken hier, Almancis dort“ – einfach Berliner. Dynamik der Identität in Literatur und Film - Einzelansicht

Im Gegensatz zum Betroffenheitsmodus in früheren literarischen und filmischen Darstellungendes Migrantenlebens fokussieren die Werke der Autorinnen und Autoren der zweiten Migrantengeneration verstärkt eine postmigrantische Perspektive, die mit tradierten Mustern des Zwischen-Welten-Lebens bricht und individuelle Lebensgeschichten in neue Verhältnisse jenseits der Entweder-oder-Logik von Integration und Desintegration setzt. Diese mit Berlin verbundenen Lebensgeschichten gehen über rigide binäre Unterscheidungen zwischen Eigenem und Fremdem hinaus und versuchen, der Permeativität von Kulturgrenzen und der Heterogenität der Berliner Gesellschaft in angemessener Weise gerecht zu werden.

Das Ziel des Seminars ist, anhand von literarischen Texten und Filmen der Autoren und Regisseure mit Migrationshintergrund die neuen und vielfältigen Erfahrungshorizonte der Zuwanderer zu untersuchen. Der Schwerpunkt der Untersuchung fällt dabei auf die durch Literatur und Film vermittelten Bilder von türkischstämmigen Migrantinnen und Migranten, ihre vielfältigen Lebensentwürfe und Identitätsmodelle sowie auf ihre Auseinandersetzung mit der Attribuierung und Rollenzuweisung von außen. Insbesondere wird im Seminar die dynamische Identität der Protagonisten im facettenreichen Möglichkeitsraum der dynamischen Metropole diskutiert.

Die im Seminar vermittelten Methoden- und Schlüsselkompetenzen schaffen eine Voraussetzung für den Erwerb des Zusatzzertifikats für „Interkulturelle Kompetenz in Studium und Beruf".