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Säkularisierung oder Ausweg aus der Religion? Auf der Suche nach einer angemessenen Definition der Laizität - Einzelansicht
Funktionen:
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Veranstaltungsart
Seminar
Veranstaltungsnummer
211312
SWS
2
Semester
WiSe 2015/16
Einrichtung
Institut für Philosophie
Sprache
deutsch
Weitere Links
Kommentar
Belegungsfrist
01.10.2015 - 10.11.2015
Belegung über PULS
Gruppe 1:
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Tag
Zeit
Rhythmus
Dauer
Raum
Lehrperson
Ausfall-/Ausweichtermine
Max. Teilnehmer/-innen
Seminar
Mo
16:00 bis 18:00
wöchentlich
12.10.2015 bis 01.02.2016
1.11.0.09
Kommentar
Für weitere Informationen zum Kommentar, zur Literatur und zum Leistungsnachweis klicken Sie bitte oben auf den Link "Kommentar".
Was bedeutet „Säkularisierung“? Was bedeutet „Entzauberung der Welt“? Sind diese zwei klassischen Beschreibungen der historischen und kulturellen Dynamik, die mit der westlichen Moderne stattgefunden hat, gleichbedeutend bzw. gleichzusetzen? Oder beschreiben die beiden Begriffe den Bruch der modernen westlichen Kultur mit ihrer religiösen Vergangenheit aus verschiedenen Perspektiven und mit verschiedenen normativen Implikationen? Und wenn ja: Welche der beiden ist angesichts der aktuellen Herausforderungen unserer heutigen multikulturellen Gesellschaften zu privilegieren?
Ziel des Seminars ist es, verschiedene Antworten auf diese Fragen kritisch zu diskutieren. Als Basis dieser Diskussion werden zwei der wichtigsten aktuellen philosophischen Theorien der Säkularisierung analysiert und miteinander konfrontiert: Zum einen die Auslegung der westlichen „Säkularisierung“ als Optionalisierung von Verhaltensweisen, „Weltanschauungen“ und Religionen, wie der kanadische Philosoph Charles Taylor vorgeschlagen hat. Zum anderen die Auslegung der westlichen „Entzauberung der Welt“ als „Ausweg aus der Religion“, die der französische Philosoph Marcel Gauchet erarbeitet hat.
Im Laufe des Seminars werden zuerst die Ähnlichkeiten und die Konvergenzen zwischen den beiden historisch groß angelegten Rekonstruktionen der Entstehung und der Entwicklungsdynamik der westlichen Moderne fokussiert. Dann werden die Divergenzen zwischen der verschiedenen Herangehensweisen und den zugrundeliegenden normativen Horizonten hervorgehoben. Die Aufmerksamkeit gilt insbesondere den verschiedenen Interpretationen der Rollen der axialen Religionen, der christlichen Konzeption der Menschenwerdung, des Nominalismus und der Reform, der Aufklärung und der modernen demokratisch-liberalen Institutionen. Diese Konfrontation wird in die Hervorhebung von zwei verschiedenen Ideen von Laizität münden: Nämlich als Kampf gegen die Hegemonie jeder Institutionen (auch säkulare) - in Namen der Prinzipien des Pluralismus und der Gewissensfreiheit (Taylor) und als Überwindung jeder (traditionalen) Religionen in Namen des demokratischen Prinzips der Autonomie des Menschen (Gauchet).
Literatur
M. Gauchet, The Disenchantment of the World. A political History of Religion, with a foreword by Charles Taylor, Princeton University Press, Princeton 1997.
M. Gauchet, La Religion dans la démocratie : parcours de la laïcité, Gallimard, Paris, 1998.
C. Taylor, Ein säkulares Zeitalter, Suhrkamp, Frankfurt am Main 2009.
C. Taylor, J. Maclure, Laizität und Gewissensfreiheit, Suhrkamp, Frankfurt am Main 2011.
C. Taylor, What Was the Axial Revolution? in: R. N. Bellah, H. Joas (Hg.), The Axial Age and Its Consequences, Harvard University Press, Harvard 2012.
C. Taylor, Für eine grundlegende Neubestimmung des Säkulärismus, in: E. Mendieta, J. VanAntwerpen (Hg.), Religion und Öffentlichkeit, Suhrkamp Berlin 2012
S. Latré, W. V. Herck, G. Vanheeswijk, Radical Secularization?: An Inquiry into the Religious Roots of Secular Culture, Bloomsbury, New York.London-New Delhy-Sidney, 2015.
M. Kühnlein, M. Lutz-Bachmann (Hg.), Unerfüllte Moderne?: Neue Perspektiven auf das Werk von Charles Taylor, Suhrkamp, Berlin 2011.
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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2015/16 , Aktuelles Semester: SoSe 2024
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