Kooperation und Hilfe im stark heterogenen Unterricht - Einzelansicht

Kooperatives Lernen wird für die Arbeit mit heterogenen Lerngruppen empfohlen. Im stark heterogenen Unterricht entstehen dadurch häufig Hilfebeziehungen. Das Phänomen der Hilfe wird in diesem Seminar aus unterschiedlichen Perspektiven in den Blick genommen. Aus einer sozialwissenschaftlichen Perspektive werden zunächst zu unterscheidende Hilfeformen expliziert. Professionstheoretisch richtet sich der Blick daraufhin auf die grundsätzliche Ambivalenz von Hilfehandlungen, welche stets Asymmetrien erzeugen. Über die Betrachtung von Konzepten kooperativen Lernens kann daran anschließend herausgearbeitet werden, wie diese Strukturproblematiken von Hilfeinteraktionen in solchen konzeptionellen Entwürfen different bearbeitet werden. Die theoretischen Auseinandersetzungen werden über gemeinsame Fallanalysen, mit Blick auf die Spezifik von Hilfepraktiken im heterogenen Unterricht, weiter ausdifferenziert.

Benkmann, R. (2011): Soziale Interaktion und Beziehung im Unterricht bei Beeinträchtigungen des Lernens. In Kaiser, A./Werner, B./Schmetz, D./Wachtel, P. (Hrsg.): Didaktik und Methodik. Enzyklopädisches Handbuch der Behindertenpädagogik. Bd. 4. Stuttgart, S. 223-228 .

Otto, U. (2003): Der Stellenwert von Reziprozität. Anmerkungen zu Austauschkalkülen in zwischenmenschlicher Hilfe. Verfügbar unter: https://publikationen.uni-tuebingen.de/ xmlui/handle/10900/47258.

Wagener, M. (2014): Gegenseitiges Helfen. Soziales Lernen im Jahrgangsgemischten Unterricht. Wiesbaden.

Weber, G./Hillebrandt, F. (1999): Soziale Hilfe – Ein Teilsystem der Gesellschaft? Wissenssoziologische und systemtheoretische Überlegungen. Opladen/Wiesbaden.

Regelmäßige Teilnahme und eine 15-30 min. Präsentation.