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Foto: Matthias Friel
Wer macht Geschichte? In welchem Verhältnis stehen (große) Persönlichkeiten zu ihrer (sozial-politischen) Umwelt? Wie gelingt es einzelnen Politikern, (immer wieder) die Massen zu gewinnen? Diese für alle politischen Systeme zentralen Fragen sollen am Beispiel des Caudillos diskutiert werden. Er ist seit dem 19. Jh. eine charakteristische Form politischer Herrschaft in Süd- und Mittelamerika und auch heute noch für das Verständnis von Politik in diesem Raum von Bedeutung ist. Mit Webers Konzept der charismatischen Herrschaft werden Beispiele des 19. und 20. Jh. (u.a. Perón, Cárdenás, Castro, Chávez) vergleichend diskutiert, um soziale und politische Bedingungen sowie Formen dieser nach Weber legitimen Herrschaft zu bestimmen. Dabei werden wir uns auch anderer Formen des Erkenntnisgewinns, wie der Belletristik (Roa Bastos, Márquez), bedienen.
Methodisch steht das „wissenschaftliche Schreiben“ im Mittelpunkt.
Die angebotene Vorlesung „Politik und Gesellschaft in Süd- und Mittelamerika“ wird empfohlen.
Weber, Max: Soziologie, Universalgeschichtliche Analysen, Politik, Stuttgart 1992.
Eickhoff, Georg: Das Charisma der Caudillos, Frankfurt/M. 1999.
Krämer, Raimund (Hrsg.): Politische Herrschaft in Süd- und Mittelamerika;
WeltTrends-Lehrtexte 5 , Potsdam 2006.
Sarmento, D.F.: Barbarei und Zivilisation, Das Leben des Facundo Quiroga, Frankfurt/M. 2007.
Krämer, Raimund: Res Publica – Eine Einführung in die Politikwissenschaft, Potsdam 2014.
Krämer, Raimund: Wissenschaftliches Schreiben, Potsdam 2011.
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