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Foto: Matthias Friel
Das Seminar ist Teil einer Reihe, in der klassische Positionen der Gegenwartsethik im Spiegel einschlägiger Kritik behandelt werden sollen. Gemeinsam gelesen wird das Buch Moral Thinking des Präferenzutilitaristen Richard M. Hare von 1981. Hare beansprucht mit diesem Buch, eine Lösung für das Problem entwickelt zu haben, dass wir uns manchmal gezwungen sehen, moralische Regeln zu brechen, weil ein Einhalten der Regel Folgen hätte, die man vernünftigerweise nicht wollen kann. Führt das nicht zu einem moralischen Anarchismus? Hares Buch entfaltet einen Lösungsvorschlag, der auch in der moralischen Alltagspraxis erfolgreich anwendbar zu sein scheint. Die Lektüre der Kapitel wird vorausgesetzt. Statt eines Referats wird deshalb (nach dem Vorbild von professionellen Philosophie-Kongressen) ein kurzes Positionspapier eines Seminarteilnehmers mit kritischen Nachfragen zur Diskussion gestellt.
Textgundlage: Hare, Richard Mervyn: Moral Thinking. Its Levels, Methods and Point. Oxford/ New York 1981. Auch als ders.: Moralisches Denken. Seine Ebenen, seine Methode, sein Witz. Übers. v. Ch. Fehige und G. Meggle. Frankfurt a.M. 1995 (bitte anschaffen). Sekundärliteratur: Zum moralischen Denken. Hrsg. v. Ch. Fehige, G. Meggle, 2 Bde, Frankfurt a.M. 1992; sowie Singer, Peter: Practical Ethics. Cambridge 1979. Im Text zit. nach ders.: Praktische Ethik. Übers. v. J.C. Wolf.Stuttgart 1984; sowie Hare. R.M.: Das mißgebildete Kind. Engl. 1976. In: Um Leben und Tod. Hrsg. v. A. Leist. Frankfurt a.M. 1990, 274-384. Vgl. dazu Moodle.
Außerdem: Hallich, Oliver: Richard Hares Moralphilosophie. Metaethische Grundlagen und Anwendungen. Freiburg/ München 2000; sowie Raters, Marie-Luise: Das moralische Dilemma. Freiburg 2013, 121-171; sowie dies. : Das moralische Dilemma im Ethik-Unterricht. Moralphilosophische Überlegungen zur Dilemma-Methode von Lawrence Kohlberg. In der Reihe Didaktik der Philosophie Bd. 2. Hrsg. v. J. Rohbeck. Dresden 2011.
Erwartet wird die Übernahme von zwei kurzen Diskussionspapieren, die anschließend zu einer Hausarbeit (benoteter Leistungsschein) ausgearbeitet werden können. Ansonsten wird regelmäßige aktive Teilnahme (bis zu 2 Fehlstunden) und die Lektüre der Texte erwartet.
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