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Foto: Matthias Friel

Sprachpolitik und Sprachdynamik regionaler Gemeinschaften in Frankreich, Spanien und Italien - Einzelansicht

Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer 270321
SWS 2 Semester SoSe 2016
Einrichtung Institut für Romanistik   Sprache deutsch
Weitere Links Kommentar
Belegungsfristen 01.04.2016 - 10.05.2016

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01.04.2016 - 20.05.2016

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Gruppe 1:
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Seminar Do 12:00 bis 14:00 wöchentlich 14.04.2016 bis 21.07.2016  1.19.1.21 Prof. Dr. Stehl  
Kommentar

Die Geschichte, die Verbreitung und die aktuell gegebene Vitalität romanischer, aber auch nichtromanischer Minderheitensprachen in Italien, Frankreich und Spanien könnte nicht unterschiedlicher sein: Während ‘nationale’ Minderheitensprachen in Italien (z.B. Deutsch in Südtirol, ‘Französisch’ im Aosta-Tal) zum Teil aufgrund von internationalen Abkommen geschützt sind, Sprachgemeinschaften ‘kleiner’ Minderheitensprachen jedoch um das Überleben ihrer Sprache(n) kämpfen müssen, ist es in Frankreich seit der Französischen Revolution ‘gelungen’, selbst große Kultursprachen des Mittelalters und der frühen Neuzeit wie das Okzitanische fast vollständig auszulöschen. Erst in jüngster Zeit wird den Minderheitensprachen in Frankreich eine begrenzte Förderung zugestanden.
In Spanien hingegen haben die Minderheiten- und Regionalsprachen der comunidades autónomas – nach ihrer konsequenten Unterdrückung während des Francoregimes – seit der neuen Verfassung 1978 einen beachtlichen Aufschwung erfahren. Ziel des Seminars ist es, die mit der Sprachpolitik Frankreichs und Italiens verbundenen Dynamiken von Spracherhalt und Sprachaufgabe der Minderheitensprachen zu untersuchen sowie die sprachpolitischen und sprachplanerischen Maßnahmen zur Stabilisierung der Regional- und Minderheitensprachen in Spanien seit Ende der 1970er Jahre nachzuzeichnen. Gleichzeitig soll die heutige Situation der Minderheitensprachen in den größeren Zusammenhang der jeweiligen Sprachgeschichte Frankreichs, Italiens und Spaniens gestellt werden: Dabei wird neuerdings die Ablösung des Konzepts der ‘Minderheitensprachen’ durch eine im Rahmen der EU geförderte, flexibel verstandene Auffassung von regionalen Gemeinschaften erkennbar, die ihre sprachliche Eigenständigkeit auch kulturell und ökonomisch vermarkten („Wir können alles, außer Hochdeutsch“) ...

Literatur

Bochmann, Klaus (1989): Regional- und Nationalitätensprachen in Frankreich, Italien und Spanien, Leipzig: VEB Verlag Enzyklopädie.
Bossong, Georg / Báez de Aguilar Gonzalez, Francisco (Eds.) (2000): Identidades lingüísticas en la España autonómica, Frankfurt a.M. / Madrid: Iberoamericana.
Helfrich, Uta / Riehl, Claudia Maria (Eds.) (1994): Mehrsprachigkeit in Europa. Hindernis oder Chance?, Wilhelmsfeld: Egert.
Kattenbusch, Dieter (Ed.)(1995): Minderheiten in der Romania, Wilhelmsfeld: Egert
Kattenbusch, Dieter (Ed.)(1997): Kulturkontakt und Sprachkonflikt in der Romania, Wien: Braunmüller.
Kremnitz, Georg (1977): “Sprachliche Minderheiten: Das Beispiel der Romania”, Studium Linguistik 3, 27-47.
Kremnitz, Georg (Ed.)(2013): Histoire sociale des langues de France, Rennes: Presses Universitaires de Rennes.
Telmon, Tullio (1992): Le minoranze linguistiche in Italia, Alessandria: Edizioni dell'Orso.

Leistungsnachweis

Referat / Präsentation mit mind. sechsseitiger Tischvorlage


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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SoSe 2016 , Aktuelles Semester: SoSe 2024