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Foto: Matthias Friel

Gender Medizin – Exploration einer jungen Disziplin in einem tradierten Feld - Einzelansicht

Veranstaltungsart Blockseminar Veranstaltungsnummer 424911
SWS 2 Semester WiSe 2016/17
Einrichtung Sozialwissenschaften   Sprache deutsch
Belegungsfrist 04.10.2016 - 10.11.2016

Belegung über PULS
Gruppe 1:
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    Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson Ausfall-/Ausweichtermine Max. Teilnehmer/-innen
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Seminar Mo 16:00 bis 18:00 Einzeltermin am 17.10.2016 3.06.S12    
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Seminar Fr 09:00 bis 18:00 Einzeltermin am 04.11.2016 3.06.S28    
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Seminar Sa 09:00 bis 18:00 Einzeltermin am 05.11.2016 3.06.S28    
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Seminar Fr 09:00 bis 18:00 Einzeltermin am 11.11.2016 3.06.S28    
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Seminar Sa 09:00 bis 18:00 Einzeltermin am 12.11.2016 3.06.S28    
Kommentar

Im Seminar werden wir über theoretische und praktische Herangehensweisen die Gender Medizin
kennenlernen. Es handelt sich dabei um eine jungen Wissenschaftsdisziplin der Medizin, welche aus
der Frauengesundheitsforschung hervor gegangen ist. Dieser Ursprung stellt sie einerseits an den
Rand der Medizin, andererseits betreffen die Erkenntnisse der geschlechtersensiblen Medizin alle
medizinischen Subdisziplinen, wodurch sie in Anerkennung und Wirkungsmacht stetig wächst. Es
wird im Seminar darum gehen die traditionelle Medizin als soziologischen Raum vor dem
Hintergrund der Geschlechterstudien kennen zu lernen und dabei die Gender Medizin als Mittlerin
zu erfahren, zu analysieren und kritisch zu hinterfragen.

Einführung:
 Vorstellung der Teilnehmer_innen, Klärung von Wünschen und Erwartungen
 Zusammenfassende Vorstellung der kommenden Seminarinhalte
 Verteilung von Themen für Referate

Jeder Block besteht aus 2 x 90 Minuten. An jedem Seminartag gibt es vormittags einen Theorie-
Teil, welcher nachmittags an einem praktischen Beispiel angewendet werden soll.
Seminartag 1 Einführung zu „Geschlecht“ und Anwendung

Block 1: Geschlecht (Theorie)
 Entwicklung vom eingeschlechtlichen Körpermodell zum zweigeschlechtlichen (Laqueur)
 Differenzierung zwischen biologischem und soziokulturellem Geschlecht, sowie damit
einhergehende Zuweisungen privater und öffentlicher Natur
 Wissenschaftlicher Diskurs über nature vs. nurture (insbesondere anhand der
Gehirnforschung) (Pease und Pease vs. Jordan-Young)
 Intersektionalität

Block 2: Sex und Gender in medizinischen Lehrbüchern (Praxis)
 Lesen von Textauszügen unspezifischer und spezifischer Lehrbücher und anschließende
Analyse
 Einführung in die Kategorien zur sexismusfreien Forschung von Margrit Eichler (2000)
 erneute Analyse
Seminartag 2 Medizin als Profession und soziale Struktur in Kombination mit Geschlechterfragen

Block 3: Medizin (Theorie)
 Selbstorganisation einer tradierten Profession (Freidson)
 Definitionsmacht (Foucault)
 Aufbau, Hierarchie und Struktur des Medizinsystems
 Frauen im Medizinsystem (Gélieu)

Block 4: Geschlecht in der Medizin (Praxis)
 Analyse verschiedener Werkzeuge aus dem Bereich der Gender Medizin
 GenderMedDB (Begriffsnutzung von Sex und Gender)
 eGENDER, Charité (http://egender.charite.de/)
 gendered innovations (http://genderedinnovations.stanford.edu/)
 Analyse Tool der Med Uni Wien

Seminartag 3 Medizin als Wissenschaft in Auseinandersetzung mit Erkenntnissen der
Geschlechterforschung

Block 5: Geschlecht in der Medizin
 Wiederholung der vergangenen Stunden; Erweiterung um Fachbücher aus dem Bereich der
geschechtersensiblen Medizin
 Geschlecht als wissenschaftliche Tatsache (Dornhof 2007)
 Geschichte der gendersensiblen Medizin

Block 6: Gender Medizin – unter- oder übergeordnete Disziplin?
 Analyse der Sichtbarwerdung der Gender Medizin – Organisationsformen und Netzwerke
 Einordnung der Gender Medizin in die Medizin Profession
 Selbstverortung der Fachgesellschaften und öffentlicher Auftritt
Seminartag 4 Geschlechtersensible Inhalte im Medizinstudium

Block 7: Integration in die Lehre (Theorie)
 Gender in die Curricula (Becker in Brandt 2012)
 Beispiele aus der Praxis Radboud (Verdonk) und Charité (Ludwig)
 Kreativprojekt – Wie können speziell intersektionale Aspekte in die Medizin eingebracht
werden? (Impulsvorträge)

Block 8: Zusammenfassung
 Raum für eigene Ideen und Wünsche der Studierenden
 Raum für Vertiefungen, basierend auf Nachfragen
 Feedback, Evaluation und Reflexion


Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2016/17 , Aktuelles Semester: SoSe 2024