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Foto: Matthias Friel

Literarischer Antisemitismus - Einzelansicht

Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer
SWS 2 Semester WiSe 2016/17
Einrichtung Institut für Jüdische Studien und Religionswissenschaft   Sprache deutsch
Weitere Links Kommentar
Belegungsfrist 04.10.2016 - 10.11.2016

Belegung über PULS
Gruppe 1:
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    Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson Ausfall-/Ausweichtermine Max. Teilnehmer/-innen
Einzeltermine anzeigen
Seminar Fr 12:00 bis 14:00 wöchentlich 21.10.2016 bis 10.02.2017  1.08.0.64 Dr. Schneider 23.12.2016: Akademische Weihnachtsferien
30.12.2016: Akademische Weihnachtsferien
Kommentar

Antisemitismus ist nicht allein ein politisches oder soziologisches Phänomen, sondern auch ein literarisches. Über spezifische Darstellungen und Figurationen des 'Jüdischen' in der Literatur werden Deutungen evoziert, die gesellschaftspolitische, soziale sowie ökonomische Positionen transportieren und Imaginationen des 'Juden' manifestieren. In Rückgriff auf Theodor W. Adornos und Jean Amérys Beobachtungen der westdeutschen Nachkriegsliteratur konstatiert Ruth Klüger den Einsatz jüdischer ProtagonistInnen als „Wiedergutmachungsphantasien“ für die Literatur nach 1945. Diese treten allein in Gestalt der schönen Jüdin, des alten Weisen oder des Heimatlosen auf. Bereits im 19. Jahrhundert bedienten sich SchriftstellerInnen stereotyper Darstellungen, um jüdische Figuren zu identifizieren und diese als Kontrastfiguren zu christlichen ProtagonistInnen zu gestalten.
Im Seminar soll anhand der Untersuchung verschiedener Romane, Erzählungen und Märchen vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart Tradierungen des 'Jüdischen' nachgegangen werden. Im Vordergrund stehen Fragen nach der literarischen Gestaltung jüdischer Figuren, ihrer Funktionalisierung, nach der erzählerischen Perspektivität und der Kontextualisierung zeitgeschichtlicher Debatten. Neben SchriftstellerInnen wie Gustav Freytag, Wilhelm Hauff, Theodor Fontane, Thomas Mann, Carry Brachvogel, Luise Rinser, Alfred Andersch, Rainer Werner Fassbinder und Martin Walser werden auch zwei filmische Verarbeitungen betrachtet.
Zur Vorbereitung wird die Lektüre von Gustav Freytags Roman „Soll und Haben“ (1855) empfohlen (Ausgabe: München dtv).

Literatur

Arnold, Heinz Ludwig (Hg.): Text + Kritik. Juden.Bilder. Heft 180. München: edition text + kritik 2008.
Bogdal, Klaus-Michael u.a. (Hg.): Literarischer Antisemitismus nach Auschwitz. Stuttgart, Weimar: Metzler 2007.
Klüger, Ruth: Katastrophen. Über deutsche Literatur. Göttingen: Wallstein Verlag 2009.

Leistungsnachweis

2 LP (unbenotet): regelmäßige Anwesenheit und aktive Mitarbeit über die gesamte Vorlesungszeit, Bearbeitung von Lektüreaufgaben

3 LP: regelmäßige Anwesenheit und aktive Mitarbeit über die gesamte Vorlesungszeit, Bearbeitung von Lektüreaufgaben
4 LP: regelmäßige Anwesenheit und aktive Mitarbeit über die gesamte Vorlesungszeit, Bearbeitung von Lektüreaufgaben


3 LP (benotet): Prüfungsleistung (K/P)
2 LP (benotet): Hausarbeit/Variante B (K) oder Prüfungsgespräch/Variante A (P)


Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2016/17 , Aktuelles Semester: SoSe 2024