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Grammatikalisierung, Lexikalisierung, Pragmatikalisierung - Einzelansicht
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Veranstaltungsart
Seminar
Veranstaltungsnummer
SWS
2
Semester
WiSe 2016/17
Einrichtung
Institut für Romanistik
Sprache
deutsch
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Kommentar
Belegungsfrist
04.10.2016 - 20.11.2016
Belegung über PULS
Gruppe 1:
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Tag
Zeit
Rhythmus
Dauer
Raum
Lehrperson
Ausfall-/Ausweichtermine
Max. Teilnehmer/-innen
Seminar
Mo
10:00 bis 12:00
wöchentlich
17.10.2016 bis 06.02.2017
1.19.4.15
Prof. Dr. Haßler
19.12.2016: Akademische Weihnachtsferien
26.12.2016: 2. Weihnachtstag
Kommentar
Für weitere Informationen zum Kommentar, zur Literatur und zum Leistungsnachweis klicken Sie bitte oben auf den Link "Kommentar".
Muss man wirklich irgendwohin gehen, wenn man sagt Voy a leer? Natürlich ist ir ein Bewegungsverb, es wird aber in der Periphrase ir+a+inf. zum Ausdruck der Zukunft verwendet. Es befindet sich auf dem Weg, ein Hilfsverb zu werden, also nicht mehr lexikalische, sondern vorwiegend grammatische Funktionen zu erfüllen. Diesen Sprachwandelprozess, bei dem eine sprachliche Einheit ihre lexikalische Bedeutung allmählich verliert und zunehmend als morphosyntaktischer Marker verwendet wird, bezeichnet man als Grammatikalisierung.
Dem gegenüber gibt es auch den umgekehrte Weg der Lexikalisierung, bei dem ein Bedeutungswandel erfolgt, der dazu führt, dass die Bedeutung eines Wortes nicht mehr aus der Bedeutung seiner Bestandteile erschlossen werden kann und möglicherweise sogar seine Herkunft nicht mehr sichtbar ist (vgl. frz. vasistas ‛Guckfenster’ < dt. was ist das).
Im Prozess des Sprachwandels übernehmen sprachliche Elemente auch pragmatische Funktionen. Sie können z.B. Kontakt herstellen oder abbrechen, Äußerungen abtönen oder verstärken. Solche Phänomene nennen wir Pragmatikalisierung.
Grammatikalisierung, Lexikalisierung und Pragmatikalisierung sind in den romanischen Sprachen weit verbreitete Prozesse, die in ihrem Verlauf betrachtet, in den Ergebnissen beschrieben und systematisiert werden sollen.
In der Lehrveranstaltung wird mit Moodle gearbeitet.
Literatur
Diewald, Gabriele (1997): Grammatikalisierung: Eine Einführung in Sein und Werden grammatischer Formen, Tübingen
Haspelmath, Martin (1999): „Why is Grammaticalization Irreversible?“ Linguistics 37–6, 1043–1068.
Marchello-Nizia, Christiane (2006): Grammaticalisation et changement linguistique. Bruxelle : De Boeck.
Gross, Gaston (1996): Les expressions figées en français : noms composés et autres locutions. Gap [u.a.] : Ophrys.
Pusch, Claus D. / Wesch, Andreas: Verbalperiphrasen in den iberoromanischen Sprachen. Hamburg: Buske.
Gómez Torrego, Leonardo (1988): Perífrasis verbales: sintaxis, semántica y estilística. Madrid : Arco/Libros.
Gerda Haßler (éd.): Locutions et phrases: aspects de la prédication. Münster : Nodus Publikationen, 2012
Weitere Literatur wird im Seminar empfohlen.
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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2016/17 , Aktuelles Semester: SoSe 2024
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