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Foto: Matthias Friel
Die jüdische Aufkklärung, die Haskala, bezeichnet eine intellektuelle, gesellschaftliche, politische und erzieherische Bewegung am Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts. Sie entstand in Berlin um den Philsosophen Moses Mendelssohn (1729-1786) und verbreitete sich rasch in Preußen un der Donaumonarchie, in Frankfurt und in Russland. Die Maskilim verknüpften die politische Emanzipation mit einer inneren jüdischen Reform und trugen dazu bei, das europäische Judentum teils zu säkularisieren, teils zu konfessionalisieren und damit zu konsolidieren - ihr Programm zielte mit der Kritik am sogenannten rabbinismus und überkommenen Ritualen auch auf die Anerkennung der moralischen Autonomie des Einzelnen und auf ein zeitgemäßes religiöses Selbstverständnis, auf ein "positives Judentum". - Diskutiert werden u.a. Klassiker der jüdischen Aufklärung, insbesondere Texte von Moses Mendelssohn, Marcus Herz, Lazarus Bendavid, Isaac Euchel, David Friedländer, aber auch programmatische Schriften von Protagonisten der jüdischen Reformbewegung. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Gründung des Hamburger Tempels durch 65 jüdische Haushaltsvorstände im Dezember 1817.
Beginn der Lehrveranstaltung ist am 8.11. Die Sitzung am 22.11. muss wegen einer Parallelveranstaltung ausfallen und wird später durch einen gemeinsamen Besuchs der Dauerausstellung des Berliner Jüdischen Museums ersetzt.
Einführende Literatur (Auswahl): Max Wiener: Jüdische Religion im Zeitalter der Emanzipation (ND der Ausgabe Berlin 1933), hrsg. und mit einem Nachw. versehen von Daniel Weidner, Berlin 2002; Michael A. Meyer: Von Moses Mendelssohn zu Leopold Zunz: Jüdische Identität in Deutschland 1749-1824, München 1994; David J. Sorkin: Moses Mendelssohn und die theologische Aufklärung (=Jüdische Denker, Bd. 4), Wien 1999; Christoph Schulte: Die Jüdische Aufklärung. Philosophie, Religion, Geschichte, München 2002; Shmuel Feiner, Haskala - Jüdische Aufklärung. Geschichte einer kulturellen Revolution, Hildesheim, Zürich, New York 2007; Gerhard Lauer: Die Rückseite der Haskala. Geschichte einer kleinen Aufklärung, Göttingen 2008.
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