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Foto: Matthias Friel

Die Kulturtheorie Antonio Gramscis und ihre Rezeption - Einzelansicht

Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer
SWS 2 Semester WiSe 2016/17
Einrichtung Institut für Romanistik   Sprache deutsch
Weitere Links Kommentar
Belegungsfrist 04.10.2016 - 10.11.2016

Belegung über PULS
Gruppe 1:
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    Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson Ausfall-/Ausweichtermine Max. Teilnehmer/-innen
Einzeltermine anzeigen
Seminar Mo 12:00 bis 14:00 wöchentlich 17.10.2016 bis 06.02.2017  1.19.0.13 Privatdozent Jehle 19.12.2016: Akademische Weihnachtsferien
26.12.2016: 2. Weihnachtstag
Kommentar

Antonio Gramsci (1891-1937) hat in seinen Gefängnisheften in immer neuen Anläufen darüber nachgedacht, worin eigentlich das Geheimnis der Stabilität bürgerlicher Herrschaft (und dazu gehört als Variante auch die faschistische seiner Zeit) besteht. Dabei ist Unterordnung nicht etwas, das in erster Linie von oben, den gesellschaftlich Herrschenden verfügt wird, ein tragisches Schicksal oder eine Lage, in die die Subalternen mit Gewalt hineingezwungen werden (obwohl dies auch eine Rolle spielt). Unterordnung ist eine von den Sich-Unterordnenden selbst ausgehende Aktivität, ein Do-it-yourself, das die Verhältnisse stabilisierend reproduziert und dem man durch wohlgemeinte Ratschläge kaum beikommt. In diesem Zusammenhang wird der Kulturbegriff wichtig. Auch er wird aktivistisch verstanden, als eine >Auffassung vom Leben und vom Menschen<, als eine >laizistische Religion<, als eine >Ethik< und mehr noch eine >Lebensweise<, die mit einem bestimmten Verhalten einhergeht. All das braucht das Korrektiv der Kritik, die wiederum eine bestimmte >Organisation der Kultur< voraussetzt, >die als Ganzes operiert<, so dass, >was dem einen entgeht<, vom >anderen ‚entdeckt‘ und gemeldet< wird (H. 23, §36, 2145f).

 

Im ersten Teil des Seminars werden wir, wie im letzten Semester, Texte von Gramsci selbst lesen. Dann, im zweiten Teil, erweitern wir die Materialgrundlage um Texte, die sich von Gramscis Theorie des Kulturellen haben anregen lassen:

-   Stuart Hall, >Kodieren/Dekodieren<, in: Identität, Ideologie, Repräsentation, Schriften 4, Hamburg 2004

-   Wolfgang Fritz Haug, Die kulturelle Unterscheidung, Hamburg 2011

-   Thomas Barfuss, Konformität und bizarres Bewusstsein, Hamburg 2002

-   Umberto Eco, Apokalyptiker und Integrierte (Auszug), Frankfurt/M 1964/1984

-   Raymond Williams, >Zur Basis-Überbau-These in der marxistischen Kulturtheorie<, in: Innovationen, Frankfurt/M 1983

-   Frigga Haug, >Linie Luxemburg-Gramsci<, Historisch-kritisches Wörterbuch des Marxismus, Bd. 8/I

-   Peter Weiss, Die Ästhetik des Widerstands (ein Auszug)

 

ACHTUNG: Das Seminar beginnt erst am 24.10.2016




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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2016/17 , Aktuelles Semester: SoSe 2024