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»Stimmen der Völker in Liedern« – Herders Volkslieder zwischen Philologie und Kulturwissenschaft - Einzelansicht
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Veranstaltungsart
Seminar
Veranstaltungsnummer
SWS
2
Semester
SoSe 2017
Einrichtung
Institut für Germanistik
Sprache
deutsch
Weitere Links
Kommentar
Belegungsfrist
03.04.2017 - 10.05.2017
Belegung über PULS
Gruppe 1:
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Tag
Zeit
Rhythmus
Dauer
Raum
Lehrperson
Ausfall-/Ausweichtermine
Max. Teilnehmer/-innen
Seminar
Mo
16:00 bis 18:00
wöchentlich
17.04.2017 bis 24.07.2017
1.09.2.05
50
Kommentar
Für weitere Informationen zum Kommentar, zur Literatur und zum Leistungsnachweis klicken Sie bitte oben auf den Link "Kommentar".
Im Seminar werden Herders Volksliedprojekte aus philologischer und kulturwissenschaftlicher Perspektive diskutiert – beginnend mit den „Alten Volksliedern“ von 1773-1775, mit denen Herder primär eine nationalpolitische Agenda verfolgt (,die Lieder sollen das Sprachrohr des deutschen Volks sein‘), über die „Volkslieder“ von 1778/1779, in denen anthropologische Gesichtspunkte an Bedeutung gewinnen (,in den Liedern soll die Stimme der ganzen Menschheit hörbar werden‘), bis hin zu den postum edierten „Stimmen der Völker in Liedern“ von 1807, die einer konsequent ethnographischen Gliederung folgen (,in den Liedern sollen sich viele verschiedene Völker zum Ausdruck bringen‘). Das Seminar wird im Co-Teaching von Kaspar Renner und Vinzenz Hoppe angeboten. Ein Reader wird bereitgestellt.
Mit Blick auf die komplexe Entstehungs- und Wirkungsgeschichte der Volkslieder wird einerseits die Frage diskutiert, auf welche – mündlichen, druck- oder handschriftlichen – ,Quellen‘ zurückgegangen wird, um – bearbeitend, übersetzend und nachdichtend – das ,Artefakt‘ eines Volkslieds hervorzubringen andererseits steht zur Diskussion, wie diese Volkslieder – editorisch, redaktionell und kompositorisch – in die Gestalt eines ,Werks‘ gebracht werden, das dann eine bestimmte – ästhetische, wissenschaftliche oder ethische – ,Wirkung‘ auf Mitwelt und Nachwelt entfalten kann. Die Volkslieder erweisen sich somit als idealer Gegenstand, um einige methodische Grundsatzfragen von Philologie und Kulturwissenschaft zu diskutieren.
Davon ausgehend konzentrieren wir uns auf eine konkrete Fallgeschichte, nämlich die produktive Anverwandlung von Herders Volksliedprojekten im Baltikum: Nach dem Vorbild der „Stimmen der Völker in Liedern“ entstehen zu Beginn des 19. Jahrhunderts neue eigenständige Liedersammlungen in lettischer, estnischer und litauischer Sprache. Diese Sammlungen werden wir mit der Unterstützung eines Gastwissenschaftlers vom Lettischen Folklore-Archiv in Riga diskutieren, mit Blick auf interpretatorische, aber auch editorische Fragen, insbesondere das Problem einer neuen digitalen Volkslied-Edition (vgl. dazu die Archivhomepage: http://garamantas.lv/en). Diese Aspekte können in einem fakultativen Blockseminar zur „Volkspoesie 2.0“ vertieft werden.
Im Anschluss an das Seminar können ausgewählte Studierende eine zweiwöchige Sommerschule in Riga und Tartu zu den „Medienpraktiken der Aufklärung im Baltikum“ besuchen, die für Ende August/Anfang September 2017 geplant ist (vgl. dazu die Projekthomepage: http://www.uni-potsdam.de/mda/). Das Programm ist anspruchsvoll, Vorkenntnisse werden aber nicht erwartet.
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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SoSe 2017 , Aktuelles Semester: SoSe 2024
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