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Foto: Matthias Friel

Verschwörer, Partisanen, Verschwundene: geheime Kriege im französisch- und spanischsprachigen Erzählen des 20. und 21. Jahrhunderts - Einzelansicht

Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer
SWS 2 Semester SoSe 2017
Einrichtung Institut für Romanistik   Sprache deutsch
Weitere Links Kommentar
Belegungsfrist 03.04.2017 - 20.05.2017

Belegung über PULS
Gruppe 1:
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    Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson Ausfall-/Ausweichtermine Max. Teilnehmer/-innen
Einzeltermine anzeigen
Seminar Mi 16:00 bis 18:00 wöchentlich 19.04.2017 bis 26.07.2017  1.19.0.12 Drews  
Kommentar

Das 20. Jahrhundert hat in vielen Ländern der Romania sogenannte asymmetrische militärische Konflikte hervorgebracht. Der Zusammenhang zwischen einzelnen Konflikten ist dabei differenzierter beschreibbar als nur durch den Verweis auf einen gemeinsamen historischen Kontext (etwa die Fronstellung der Supermächte im Kalten Krieg). Einen derartigen Zusammenhang bildet der Transfer von Techniken der Aufstandsbekämpfung aus den französischen Kolonialkriegen in Indochina und Algerien nach Lateinamerika, wo diese Techniken hauptsächlich zur Bekämpfung von linker Opposition und Guerillabewegungen eingesetzt wurden. In disem Rahmen wurden etwa das Verhör unter Zuhilfenahme von Folter sowie die illegale Exekution von Gefangenen als militärische Technik systematisiert und unterrichtet.

Die Resultate dieser Form der Kriegsführung haben die betroffenen Gesellschaften nachhaltig geprägt und auch im Erzählen tiefe Spuren hinterlassen. Literatur und Film waren direkt an dem oben genannten Wissenstransfer beteiligt. In Geschichten werden die individuellen und gesellschaftlichen Folgen dieser spezifischen Gewaltformen thematisiert. Literarische Texte eröffnen eine kritische Distanz zu den Bedingungen des Sprechens über Gewalt allgemein. Insofern Kriegshandlungen geheim gehalten werde, weil sie illegal sind, bilden Geschichten die primäre Form ihres gesellschaftlichen Erscheinens.

Das Seminar möchte jenseits des historischen Interesses die Aktualität der beteiligten Diskurse hinsichtlich der Debatte um die 'Neuen' Kriege und das Problem des Terrorismus herausstellen. Behandelt werden unter anderem Arbeiten von Jean Lartéguy, Assia Djebar, Ariel Dorfman, Horacio Castellanos Moya, Rodrigo Rey Rosa, Gillo Pontecorvo, Costa Gavras und Michael Haneke.

Das Seminar ist gleichermaßen für Studierende des Spanischen und des Französichen geeignet.

Die Bedingungen der Leistungserfassung werden zu Beginn des Semesters bekanntgegeben.

Literatur (einführend):

Horn, Eva (2007): Der geheime Krieg. Verrat, Spionage und moderne Fiktion. Frankfurt a. M.: Fischer Verlag.

Robin, Marie-Monique (2008): Escadrons de la mort, l’école française. Paris: La Découverte/Poche.




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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SoSe 2017 , Aktuelles Semester: SoSe 2024