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Foto: Matthias Friel

Sprachkontakt und Sprachgenese in der Neuzeit: Die romanischen Kreolsprachen - Einzelansicht

Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer
SWS 2 Semester SoSe 2017
Einrichtung Institut für Romanistik   Sprache deutsch
Weitere Links Kommentar
Belegungsfristen 03.04.2017 - 20.05.2017

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03.04.2017 - 10.05.2017

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Seminar Do 12:00 bis 14:00 wöchentlich 20.04.2017 bis 27.07.2017  1.19.1.21 Prof. Dr. Stehl  
Kommentar

Die Genese romanischer Kreolsprachen bzw. Kreolsprachen auf romanischer Basis erfolgte im Kontext von Migration und Kolonialismus im Wesentlichen zwischen dem 16. und dem 18. Jahrhundert in den außereuropäischen Kolonien Frankreichs, Portu­gals und Spaniens. Die romanischen Kreolsprachen können als Kontaktergebnisse zwi­schen dem Französischen, dem Portugiesischen und dem Spanischen als dominante Sprachen und westafrikanischen Sprachen (z.B. Ibo, Ewe, Hausa, Yoruba, Wolof) der in die Kolonien verschleppten Sklaven als dominierte Sprachen betrachtet werden. Als zusätzliche Bedingung für die Herausbildung einer Kreolsprache kann geographische und soziale Isolation des jeweiligen Sprachkontaktes angenommen werden.

Kreol­sprachgenese, erneute Überdachung durch die heutigen Standardsprachen und nachfol­gende Kreolisierungsphänomene machen das Arbeitsgebiet der Kreolistik für die Variationslinguistik, die Migrationslinguistik und die historische Linguistik besonders interessant, weil sich hier auch die Frage nach der Vergleichbarkeit von Prozessen der Sprachge­nese aus Sprachkontakt in ‘modernem’ Zusammenhang untersuchen lässt. Unter Berücksichtigung der Kolonialpolitik der genannten Nationen sowie der Massendeportation afrikanischer Sklaven nach Europa und Übersee soll in dem Seminar zunächst die Kontaktlinguistik der Genese roma­nischer Kreolsprachen behandelt werden (cf. hierzu Stehl [1989]). Daran anschließend erfolgt eine Bestands­aufnahme und Untersuchung der heute noch gesprochenen romanischen Kreolspra­chen, an die sich der Versuch eines Vergleichs mit anderen Sprachgeneseprozessen in der romanischen Sprachgeschichte (z.B. italienisch basierter Varietäten in Lateinamerika) und in der Geschichte der romani­schen Sprachen anschließen soll.

Literatur

Arends, Jacques/ Muysken, Pieter/ Smith, Norval (1995): Pidgins and Creoles. An Intro­duction, Amsterdam/ Philadelphia: Benjamins.

Bartens, Angela (1995): Die iberoromanisch-basierten Kreolsprachen, Frankfurt/ Main: Peter Lang.

Holtus, Günter / Metzeltin, Michael / Schmitt, Christian (Eds.)(1998): Lexikon der Roma­nistischen Linguistik. Band VII: Kontakt, Migration und Kunstsprachen. Kontrastivi­tät; Klassifikation und Typologie, Tübingen: Niemeyer. [=> Vgl. dort die Artikel 486– 490 (= Romanische Kreolsprachen I–V: pp. 601–679)].

Kramer, Johannes (2004): Die iberoromanische Kreolsprache Papiamento. Eine romani­stische Darstellung, Hamburg: Buske.

Stehl, Thomas (1989): “Typologie des contacts linguistiques: Langues romanes, créoles français, dialectes italiens”, in: Fabio Foresti / Elena Rizzi / Paola Benedini (Eds.), L’Italiano tra le lingue romanze. Atti del XX Congresso Internazionale di Studi (Bologna, 25–27 settembre 1986), Roma: Bulzoni, 115–124, 331–332 (= Pubblicazioni della Società di Linguistica Italiana 27). [kann als pdf-Datei v. Lehrstuhl angefordert werden]

Stein, Peter (1984): Kreolisch und Französisch. Tübingen: Niemeyer.

Valdman, Albert (1978): Le créole: structure, statut et origine, Paris: Klincksieck.


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