PULS
Foto: Matthias Friel
Für weitere Informationen zum Kommentar, zur Literatur und zum Leistungsnachweis klicken Sie bitte oben auf den Link "Kommentar".Die Editionsphilologie stellt sich der Herausforderung, unser kulturelles Erbe in Gestalt historisch bedeutsamer Texte zu erschließen, zu bewahren und einer heutigen Leserschaft verfügbar zu machen. Handelt es sich dabei um Schriften der Wissenschaftsgeschichte, so erlaubt die textphilologische Arbeit, die in diesen Texten gespeicherten Wissensmodelle und Wissenspraktiken im Sinne einer angewandten Kulturwissenschaft weiter zu erschließen. Wissenschaft wird dabei als kulturelle Praxis verstanden, deren historischer Gehalt auf wandelbaren Konventionen, Diskursen und Aneignungsprozessen beruht.
In besonders eindrücklicher Weise zeigen die Schriften und Manuskripte Alexander von Humboldts die Funktion einer textphilologisch gestützten Wissen(schaft)sgeschichte als Kulturgeschichte. Das Seminar widmet sich daher einem ausgewählten Korpus von Handschriften aus dem Berliner und Krakauer Nachlass Humboldts und gibt dabei einen Einblick in die Forschungs- und Editionsarbeit des Berliner Akademienvorhabens "Alexander von Humboldt auf Reisen - Wissenschaft aus der Bewegung".
Unter diesen Vorzeichen hat das Seminar drei Schwerpunkte:
Der letzte Schwerpunkt soll einen Ausblick auf Theorien und Praktiken der Editionsphilologie im digitalen Zeitalter erlauben und beinhaltet eine Einführung in die Grundlagen von XML.
Seminarleitung:
Dr. Tobias Kraft (Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften)
Dr. Ulrich Päßler (Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften)
Eine Auswahl der zu behandelnden Texte und Handschriften Alexander von Humboldts wird zu Beginn des Semesters bekannt gegeben.
Vorkenntnisse in Wissenschaftsgeschichte (18./19. Jh.) und Textphilologie sind wünschenswert, aber keine Voraussetzung zur Teilnahme. Eine regelmäßige Präsenz im Seminar sowie eine hohe Bereitschaft zur seminarvorbereitenden Textlektüre werden vorausgesetzt.
Das Seminar richtet sich an MA-Studierende der Romanischen Philologie mit Schwerpunkt Französisch und/oder Spanisch.
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