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Foto: Matthias Friel
Martin Luther hat dem Heiligenkult und dem Reliquienwesen eine radikale Absage erteilt. Insofern lädt das „Reformationsjahr 2017” dazu ein, die Verehrung von Heiligen sowie den Kult um ihre Überreste (Reliquien) als für das Mittelalter nicht nur in religiöser Hinsicht bedeutsame Phänomene in den Blick zu nehmen. Was macht die Heiligkeit von Personen, Gegenständen und Orten aus? Wo liegen Parallelen zum „Starkult” heutiger Zeit? Gab es geschlechtsspezifische Heiligenideale? In welchen Erscheinungsformen wurde die Verehrung von Heiligen und Reliquien praktiziert? Wie wurden Heilige und Reliquien wirtschaftlich und politisch instrumentalisiert? Welche Kritik am Heiligenkult und am Reliquienwesen ist bereits im Mittelalter artikuliert worden? Anhand dieser Leitfragen wollen wir uns gemeinsam einen quellennahen Überblick über die Thematik erarbeiten und damit zugleich grundlegende Züge der Religiosität, aber auch der Politik, der Wirtschaft und des Rechts in der Vormoderne kennenlernen.
Arnold Angenendt, Heilige und Reliquien. Die Geschichte ihres Kultes vom frühen Christentum bis zur Gegenwart, 2. Aufl., München 1997
Für einen Leistungsnachweis sind regelmäßige qualifizierte Mitarbeit ab der ersten Seminarsitzung, regelmäßige Vor- und Nachbereitung der Seminarsitzungen sowie die Beteiligung an einem (Gruppen-)Referat erforderlich. Modulprüfung: Schriftliche Hausarbeit (ca. 25 Seiten).
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