PULS
Foto: Matthias Friel
Demokratisches Regieren zieht der Staatsgewalt den Zahn. Wenigstens behauptet das ein einflussreicher Strang der Staatsrepressionsforschung. Seit fast dreißig Jahren kommen beinahe alle empirischen Analysen des Feldes zu demselben Schluss: Im Vergleich zu Autokratien agieren demokratisch verfasste Staaten im Inneren weniger gewalttätig. Dieses Seminar tritt gegen den innerdemokratischen Frieden an. Zum einen beruhen Beiträge zu diesem Diskussionsstrang auf unterentwickelten, ja, tautologischen Theorien. Zum anderen verwenden zahlreiche Veröffentlichungen unangemessene Methoden der statistischen Datenanalyse oder übertreiben schlicht die substantielle Bedeutung ihrer Ergebnisse. Unter diesen Voraussetzungen verfolgt die Lehrveranstaltung das doppelte Ziel einer Einführung in die Friedens- und Konfliktforschung am Beispiel der Staatsrepression sowie der anwendungsorientierten Ausbildung in STATA. Das Seminar verknüpft theoretisch-konzeptionelle Debatten systematisch mit der Replikation einiger empirischer Studien von zentraler Bedeutung. Teilnehmer erwerben grundständige Kenntnisse der Friedens- und Konfliktforschung, erweiterte Kenntnisse wichtiger Datenquellen dieses Feldes und werden sicherer im Umgang mit der Interpretation, Anwendung und Kritik quantitativer Analyseverfahren.
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