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Foto: Matthias Friel

NS-Provenienzforschung und Restitution - Einzelansicht

Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer
SWS 2 Semester WiSe 2017/18
Einrichtung Institut für Jüdische Studien und Religionswissenschaft   Sprache deutsch
Weitere Links Kommentar
Belegungsfrist 04.10.2017 - 20.11.2017

Belegung über PULS
Gruppe 1:
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    Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson Ausfall-/Ausweichtermine Max. Teilnehmer/-innen
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Seminar Fr 10:00 bis 12:00 wöchentlich 20.10.2017 bis 09.02.2018  1.11.1.22 Dr. Kennecke 22.12.2017: Akademische Weihnachtsferien
29.12.2017: Akademische Weihnachtsferien
Kommentar Für weitere Informationen zum Kommentar, zur Literatur und zum Leistungsnachweis klicken Sie bitte oben auf den Link "Kommentar".

Seit 2014 werden mehr als 5.000 Bücher aus dem Judaica-Bestand der Universitätsbibliothek Potsdam (UB) untersucht, die im Verdacht stehen, NS-Raubgut zu sein. Als solches werden Gegenstände und im vorliegenden Fall Bücher von Einzelpersonen oder Institutionen bezeichnet, die zwischen 1933 und 1945 durch den NS-Staat enteignet wurden oder bei der Emigration zurückgelassen werden mussten.
Nach dem Zusammenbruch des NS-Staates gelangten diese Bestände in den antiquarischen Handel oder verblieben unentdeckt in privaten oder öffentlichen Bibliotheken. Seit 1998 gibt es mit der Washington Conference Principles on Nazi-Confiscated Art und 1999 mit der Erklärung der Bundesregierung, der Länder und der kommunalen Spitzenverbände die politische Unterstützung, um systematisch nach NS-Raubgut zu forschen und betroffene Gegenstände zu restituieren.
Nach 1995 gelangten zum Aufbau eines Buchbestandes für den Studiengang Jüdischen Studien drei Gelehrtenbibliotheken in die Universität, in denen viele Exemplare als NS-Raubgut identifiziert wurden. Hebräische und jiddische Buchtitel und Provenienzmerkmale machen hierbei den Hauptteil aus. Das Lesen, Zuordnen und Interpretieren solcher schriftlichen Einträge ist mühsam und schwierig. Die Ergebnisse werden in der kooperativen Datenbank Looted Cultural Assets (LCA) eingepflegt.
Das Blockseminar bietet einen Einblick in die Vielschichtigkeit eines Forschungsfeldes, das erst am Anfang steht. Es soll Problembewusstsein und Rüstzeug vermitteln, um raubgut-verdächtige Kulturgüter zu erkennen. Vertieft wird dieses Wissen durch Arbeit am konkreten Objekt. Eine gerade in der Universitätsbibliothek Golm laufende Ausstellung begleitet dieses Seminar.
Literatur Stefan Alker, Bruno Bauer, Markus Stumpf: NS-Provenienzforschung und Restitution an Bibliotheken, Berlin/Wien 2017
Andrea Baresel-Brand, Annette Gerlach: Die Recherche nach NS-verfolgungsbedingt entzogenem Kulturgut im Bestand der Zentral- und Landesbibliothek Berlin, in: Die Verantwortung dauert an. Beiträge deutscher Institutionen zum Umgang mit NS-verfolgungsbedingt entzogenem Kulturgut, Bd. 8, Magdeburg 2010, S. 75-90
Karl E. Grözinger [Hrsg.]: Die Stiftungen der preußisch-jüdischen Hofjuweliersfamilie Ephraim und ihre Spuren in der Gegenwart, Wiesbaden, Harrassowitz, 2009
Nathanael Riemer, Die Judaica- und Hebraica-Bestände der Universitätsbibliothek Potsdam, in: Postprints der Universität Potsdam, Bd. 22, 2006, URL: https://publishup.uni-potsdam.de/opus4-ubp/frontdoor/index/index/docId/1407

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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2017/18 , Aktuelles Semester: SoSe 2024