PULS
Foto: Matthias Friel
Vor 90 Jahren, im Sommer 1928, stand in Berlin mit Lily Montagu erstmals eine Frau auf einer Synagogenkanzel. Die Ordination der Berliner Rabbinerin Regina Jonas im Jahr 1935 markierte dann in Deutschland eine Entwicklung hin zur Gleichberechtigung jüdischer Frauen auch im geistlichen Amt, die mit der Schoa ein jähres Ende nahm. Infolge von Verfolgung, Emigration und Wissenschaftstransfer hat sich die jüdische Frauen- und Geschlechtergeschichte als Fach zunächst in den USA etabliert; 1991 legte Judith Plaskow mit Standing Again at Sinai. Judaism from a Feminist Perspective einen ersten Überblick über die Aufbrüche hin zu einer jüdisch-feministischen Theologie vor, zu deren Konzepten u.a. die Betonung der weiblichen Seite Gottes in der Liturgie gehört. Im Seminar sollen die wichtigsten Protagonistinnen einer feministischen jüdischen Theologie und deren Programme vorgestellt und diskutiert werden; ein Schwerpunkt liegt dabei bei der Entwicklung im deutschsprachigen Raum.
Literatur (Auswahl): Rachel Adler: "The Jew Who Wasn't There: Halacha and the Jewish Woman", in: Davka Magazine, Summer 1971, 7-11; Susannah Heschel: On being a Jewish Feminist, a Reader, New York 1983, Pnina Navé Levinson: Eva und ihre Schwestern. Perspektiven einer jüdisch-feministischen Theologie, Gütersloh 1992; Judith Plaskow: Und wieder stehen wir am Sinai. Eine jüdisch-feministische Theologie, Luzern 1992; Judith Plaskow (mit Carol C. Christ): Goddess and God in the World. Conversations in Embodied Theology, Philadelphia 2016; Rebecca Einstein Schoorr und Alysa Mendelson Graf (Hg.): The Sacred Calling: Four Decades of Women in the Rabbinate, New York 2016.
Regelmässige Teilnahme; Kurzreferat oder Buchvorstellung.
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