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Foto: Matthias Friel

Was bleibt vom Warenfetisch? – 150 Jahre Das Kapital, 200 Jahre Karl Marx (Körber) - Einzelansicht

Veranstaltungsart Übung Veranstaltungsnummer
SWS 2 Semester WiSe 2018/19
Einrichtung Institut für Philosophie   Sprache deutsch
Weitere Links Kommentar
Belegungsfrist 01.10.2018 - 10.11.2018

Belegung über PULS
Gruppe 1:
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Übung Fr 12:00 bis 14:00 wöchentlich 19.10.2018 bis 08.02.2019  1.11.2.22 Prof. Dr. Krüger 28.12.2018: Akademische Weihnachtsferien
04.01.2019: Akademische Weihnachtsferien
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Kommentar Für weitere Informationen zum Kommentar, zur Literatur und zum Leistungsnachweis klicken Sie bitte oben auf den Link "Kommentar".

Tutor: Mattis Körber

Kaum einem anderen Denker wird dieses Jahr so viel Aufmerksamkeit im öffentlichen wie akademischen Diskurs geschenkt wie Karl Marx. Anlass dafür sind zwei aufeinanderfolgende Jubiläen: Im September 2017 jährte sich das Erscheinen des ersten Bandes von Das Kapital zum 150. Mal, im Mai 2018 wäre Marx 200 Jahre alt geworden. In diesem Seminar wollen wir die beiden Jubiläen zum Anlass nehmen, einen Teil der Marxschen Analyse genauer zu betrachten, an dem sich die Marx-Interpretinnen und -Interpreten nicht selten zerstritten haben: Den Warenfetisch. Für die einen handelt es sich bei den Ausführungen über den Fetischcharakter der Ware und sein Geheimnis um die zentrale Stelle des Marxschen Werkes, für die anderen um jene Textpassage, die man bei der Lektüre des Kapital getrost überspringen kann. Aber was verstand Marx eigentlich unter diesem Begriff? Weshalb spricht er von einem Fetisch, der mit den Waren zusammenhängt? Und was sind Fetisch und Ware überhaupt? Mit diesen und weiteren Fragen werden wir uns in der ersten Hälfte des Seminars beschäftigen, was anhand der Lektüre einiger Textpassagen bei Marx selbst sowie der von Rezeptionen und Erweiterungen (Benjamin, Adorno, Haug) geschehen wird. Der Begriff Fetisch oder Fetischismus ist jedoch nicht bloß historisch interessant – ganz im Gegenteil: in den Geistes- und Kulturwissenschaften feiert er derzeit Hochkonjunktur. Doch bei den meisten dieser neuen Auseinandersetzungen mit dem Konzept des Fetischismus handelt es sich um solche, die diesen nicht problematisieren, sondern affirmativ betrachten. In der zweiten Hälfte des Seminars werden wir uns eingehender mit zwei affirmativen Positionen zum Fetischismus (Latour, Haraway) sowie einschlägiger Kritik an ihnen beschäftigen. Dabei stehen die Fragen, wie es zu diesem Wandel des Fetischkonzepts gekommen und ob er gerechtfertigt ist, im Mittelpunkt unserer Überlegungen. – Was bleibt nach über 150 Jahren vom Marxschen Konzept des Warenfetischs?
Literatur (Auszüge aus:)

Karl Marx: Ökonomisch-philosophische Manuskripte [1844]. In: MEW Band 40, Berlin: Dietz Verlag 2012.
Karl Marx: Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie. Einleitung [1844]. In: MEW Band 1, Berlin: Dietz Verlag 2006.
Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Erster Band [1867]. In: MEW Band 23, Berlin: Dietz Verlag 2013.
Walter Benjamin: Das Passagenwerk [1927-1940]. In: Johannes Endres (Hrsg.): Fetischismus. Grundlagentexte vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Frankfurt/M.: Suhrkamp Verlag 2017.
Theodor W. Adorno: Résumé über Kulturindustrie [1963]. In: Rolf Tiedemann (Hrsg.): Theodor W. Adorno. Gesammelte Schriften Band 10.I. Frankfurt/M.: Suhrkamp Verlag 1998.
Wolfgang Fritz Haug: Kritik der Warenästhetik – Gefolgt von Warenästhetik im High-Tech-Kapitalismus. Frankfurt/M.: Suhrkamp Verlag 2009.
Christine Blättler, Falko Schmieder: Einleitung. In: Dies. (Hrsg.): In Gegenwart des Fetischs.
Dingkonjunktur und Fetischbegriff in der Diskussion. Verlag Wien: Turia + Kant 2014.
Bruno Latour: Überraschungsmomente des Handelns. Fakten, Fetische und Faitiches. In: Ders.: Die Hoffnung der Pandora. Untersuchungen zur Wirklichkeit der Wissenschaft [1999]. Frankfurt/M.: Suhrkamp Verlag 2002.
Bruno Latour: Das Parlament der Dinge. Für eine politische Ökologie [1999]. Frankfurt/M.: Suhrkamp Verlag 2009.
Wolfgang Fritz Haug: Mensch, Natur und Technik im Hightech Kapitalismus I. In: Wolfram Adolphi, Frigga Haug, Wolfgang Fritz Haug, Peter Jehle, Sabine Plonz, Jan Rehmann: Das Argument. Zeitschrift für Philosophie und Sozialwissenschaften. 57. Jahrgang, Heft 3 / 2015.
Donna Haraway: Ein Manifest für Cyborgs [1984]. In: Dies.: Die Neuerfindung der Natur. Primaten, Cyborgs und Frauen. Frankfurt/M. und New York: Campus Verlag 1995.
Christian Voller, Gottfried Schnödl: Von der Herrschaft der Technik zum Parlament der Dinge. In: Dieter Mersch, Michael Mayer (Hrsg.): Internationales Jahrbuch für Medienphilosophie, 2016 Band 2, Heft 1.

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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2018/19 , Aktuelles Semester: SoSe 2024