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Auf den Spuren des Großinquisitors – von Freiheitsutopien und trägen Massen (Vastano) - Einzelansicht
Funktionen:
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Veranstaltungsart
Übung
Veranstaltungsnummer
SWS
2
Semester
WiSe 2018/19
Einrichtung
Institut für Philosophie
Sprache
deutsch
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Kommentar
Belegungsfrist
01.10.2018 - 10.11.2018
Belegpflicht
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Raum
Lehrperson
fällt aus am
Max. Teilnehmer/-innen
Übung
Fr
10:00 bis 12:00
wöchentlich
19.10.2018 bis 08.02.2019
1.11.2.22
Prof. Dr. Krüger
28.12.2018: Akademische Weihnachtsferien
04.01.2019: Akademische Weihnachtsferien
26
Kommentar
Für weitere Informationen zum Kommentar, zur Literatur und zum Leistungsnachweis klicken Sie bitte oben auf den Link "Kommentar".
Tutorin: Leonora Vastano
Die genauso düstere wie faszinierende Erzählung vom Treffen zwischen Jesus und dem Großinquisitor, die Dostojevski dem mittleren seiner drei Karamazov-Brüder in den Mund legt, scheint einige der Kardinalfragen des modernen politischen Denkens auf nur wenigen, wunderschönen Seiten zu kondensieren. Denn es treffen darin zwei einander gegensätzliche, doch im Laufe der Geschichte immer wiederkehrende Positionen über die Natur des Menschen aufeinander, welche wiederum genauso entgegengesetzten Ideen über die rechte Form politischer Gemeinschaften und sozialer Ordnungen zugrunde liegen. Ist der Mensch überhaupt fähig zur Freiheit? Ist er gar von Natur aus frei? Oder sehnt er sich nicht vielmehr zu jeder Zeit nach physischer wie geistiger Autorität, die ihm die schwere Bürde der Eigenverantwortung abnehmen könnte?
Paradigmatisch vertreten von zwei Renaissancephilosophen am Anbruch der europäischen Neuzeit, Etienne de la Boétie auf der einen, Machiavelli (allerdings zunächst in der modernen – und nicht unkontroversen – Interpretation Leo Strauss) auf der anderen Seite, geht es in den verschiedenen politischen Visionen um die komplexe Dynamik zwischen mächtigen Eliten, untergebenen Massen und mutigen, oft mit wenig mehr als einer handvoll Idealen bewaffneten Propheten der Freiheit. Im Tutorium sollen zunächst durch Lektüre und Diskussion die Parallelen zwischen den verschiedenen Texten festgestellt, in einer zweiten Phase dann auf die politische Haltung ihrer jeweiligen Autoren zurückgeführt werden. Im Zuge dieser Untersuchungen soll damit auch der Frage nachgekommen werden, welcher dieser Denker – Machiavelli, de la Boétie, Dostoejvski oder Strauss – dem Schreckensgespenst des Großinquisitors tatsächlich am nächsten kommt.
Literatur
Auszüge aus:
Machiavelli, Der Fürst, Discorsi (Abhandlungen über die ersten zehn Bücher des Titus Livius)
De la Boétie, Von der freiwilligen Knechtschaft
Dostojevski, Die Brüder Karamazov
Strauss, Thoughts on Machiavelli, What is Political Philosophy?: And other Studies
Evtl. ergänzend:
Dracu, Strausss Machiavelli and Dostoevskys Grand Inquisitor
Drury, Leo Strauss and the Grand Inquisitor
Paléologue, Sous loeil du grand inquisiteur
Tolstoi, Das Gesetz der Gewalt und das Gesetz der Liebe
...
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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2018/19 , Aktuelles Semester: SoSe 2024
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