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Foto: Matthias Friel

»Gerichtstag halten über uns selbst.« Mediale Vermittlungen der Nachkriegsprozesse in der Bundesrepublik und der DDR - Einzelansicht

Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer
SWS 2 Semester WiSe 2018/19
Einrichtung Institut für Jüdische Studien und Religionswissenschaft   Sprache deutsch
Weitere Links Kommentar
Belegungsfrist 01.10.2018 - 20.11.2018

Belegung über PULS
Gruppe 1:
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    Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson Ausfall-/Ausweichtermine Max. Teilnehmer/-innen
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Seminar Do 12:00 bis 14:00 wöchentlich 18.10.2018 bis 07.02.2019  1.11.1.22 Dr. Schneider 27.12.2018: Akademische Weihnachtsferien
03.01.2019: Akademische Weihnachtsferien
Kommentar

Auf den hessischen Generalstaatsanwalt Fritz Bauer ging die Durchführung der Frankfurter Auschwitz-Prozesse 1963 bis 1965 zurück. Seine Aufgabe sah er auch darin, „Gerichtstag über uns selbst [zu halten], über die gefährlichen Faktoren in unserer Geschichte”. Der Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki rief während der Prozesse in der „Zeit” die Schriftsteller_innen auf, diese zum Anliegen ihres Schreibens zu machen, um mit ihnen auch die eigene Geschichte zu bearbeiten. Nicht allein die Auschwitz Prozesse, sondern auch weitere Nachkriegsprozesse, u.a. der Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozess, wurden in Gerichtsreportagen, Berichten, Essays, Erzählungen, Dramen, Hörspielen sowie in Verfilmungen verarbeitet. Peter Weiss‘ Drama „Die Ermittlung” stellt bis heute eine der bekanntesten Verhandlungen der Auschwitz-Prozesse dar.
Im Seminar soll den unterschiedlichen Bearbeitungen und Vermittlungen anhand ausgewählter Beispiele nachgegangen werden. Dabei steht insbesondere die Untersuchung der Ebenen Gericht, Geschichte und Erinnerung im Mittelpunkt und damit verbunden die Befragung der erinnerungsgeschichtlichen und gesellschaftlichen Implikationen, die sich mit der Auswahl und Verarbeitung spezifischer Prozesselemente in beiden deutschen Staaten verbinden. Ein Exkurs zu den aktuelleren Verfilmungen „Im Labyrinth des Schweigens” (2014) und „Der Staat gegen Fritz Bauer” (2015) ist ebenfalls Bestandteil des Seminars.


Literatur

Stephan Braese u. a. (Hg.):Deutsche Nachkriegsliteratur und der Holocaust. Frankfurt/Main, New York: Campus Verlag 1998.
Imtrud Wojak (Hg.): "Gerichtstag halten über uns selbst ...". Geschichte und Wirkung des ersten Frankfurter Auschwitz-Prozesses. Frankfurt/Main, New York: Campus Verlag 2001.
Mirjam Wenzel: Gericht und Gedächtnis. Der deutschsprachige Holocaust-Diskurs der sechziger Jahre. Göttingen: Wallstein Verlag 2009.


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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2018/19 , Aktuelles Semester: SoSe 2024