Geschlecht und Ernährung - Einzelansicht

Die Einführungsveranstaltung findet am 19.10.2018 von 10-12 Uhr im Raum S15 statt.

Ernährung ist mehr als die Aufnahme von Energie beim Essen. Schon lange ist die soziale Bedeutung der Ernährung bekannt, doch erreicht diese Einsicht die Ernährungswissenschaften und die öffentliche Debatte nur zögerlich. Der soziale Charakter der Ernährung tritt aber gerade in der allenthalben ausgemachten Krise zutage: Ernährung wird gerade im Überfluss problematisch. Ernährung wird gerade dann auch identitätsrelevant und so zu einem Mittel der Geschlechterrollendarstellung und -reproduktion. Im Seminar werden die soziale Inszenierung der Geschlechterdifferenz durch Nahrungspräferenzen, Essstile, Rituale der Nahrungsverteilung, Demonstration von Fürsorglichkeit vor dem Hintergrund empirischer Befunde zu geschlechtsdifferenten Ernährungsweisen diskutiert. Dabei werden die Bedingungen der Ernährung, nämlich Haushalt, Familie und Care-Arbeit reflektiert. Damit soll die Bedeutung der Geschlechterkonstruktion und -reproduktion durch Nahrungsnormen bei der geschlechtsdifferente Körper- und Ernährungssozialisation deutlich gemacht werden wie auch der Zusammenhang zu Essstörungen und abweichendes Essverhalten.