PULS
Foto: Matthias Friel
In der Frühneuzeitgeschichte hat sich die Untersuchung von Selbstzeugnissen zu einem wichtigen Forschungsschwerpunkt entwickelt. Jüdische Selbstzeugnisse werden dabei häufig nur selektiv in allgemeine Darstellungen einbezogen, was auch damit zu tun hat, dass insgesamt darüber diskutiert wird, ob autobiographisches Schreiben dem vormodernen Judentum nicht grundsätzlich fremder war als z.B. dem Christentum. In der Veranstaltung werden fünf prominente jüdische Autobiographien aus unterschiedlichen Zeiten und Kontexten (Luis de Carvajal, Uriel da Costa, Leone Modena, Glückel von Hameln und Salomon Maimon) teilweise oder ganz gelesen, um über Formen frühneuzeitlicher jüdischer Autobiographik, Räume, Chronologien, Sprachen, Erinnerungen, Identitäten, Materialitäten und schlussendlich über die Einordnung der Texte in die allgemeinere Selbstzeugnisforschung zu reflektieren.
Zur Einführung:
Smith, Sidonie und Julia Watson, Reading Autobiography: A Guide for Interpreting Life Narratives, Minneapolis 2010 [2001].
Stanislawski, Michael, Autobiographical Jews. Essays in Jewish Self-Fashioning, Seattle 2004, Introduction, 1-17.
Weitere Literatur wird in der Veranstaltung bekannt gegeben.
Bereitschaft zur regelmäßigen vorbereitenden Lektüre und Diskussion der Texte in den Veranstaltungen. Passive Englischkenntnisse.
Referate für unbenotete Leistungen; zusätzliche Hausarbeiten oder mündliche Prüfungen (gemäß Prüfungsordnung) für benotete Leistungen.
© Copyright HISHochschul-Informations-System eG