Zur Seitennavigation oder mit Tastenkombination für den accesskey-Taste und Taste 1 
Zum Seiteninhalt oder mit Tastenkombination für den accesskey und Taste 2 

Foto: Matthias Friel

Eine tüchtige Frau, wer findet sie? Lebensentwürfe jüdischer Frauen in Mitteleuropa - Einzelansicht

Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer
SWS 2 Semester SoSe 2019
Einrichtung Institut für Jüdische Studien und Religionswissenschaft   Sprache deutsch
Weitere Links Kommentar
Belegungsfrist 01.04.2019 - 10.05.2019

Belegung über PULS
Gruppe 1:
     jetzt belegen / abmelden
    Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson Ausfall-/Ausweichtermine Max. Teilnehmer/-innen
Seminar -  bis  Einzeltermin am   Dr. Hecht  
Kommentar Für weitere Informationen zum Kommentar, zur Literatur und zum Leistungsnachweis klicken Sie bitte oben auf den Link "Kommentar".

Der soziale und intellektuelle Glanz jüdischer Salondamen bestimmt gemeinhin unsere Wahrnehmung von jüdischen Frauen am Beginn der Moderne. Schillernde Figuren, wie die romantische Schriftstellerin Dorothea Mendelssohn/Veit/Schlegel, die "deutsche Wollstonecraft" Esther Gad/Bernard/Domeier, die Salonières Rahel Levin/Varnhagen und Henriette de Lemos/Herz, deren Salons maßgeblich an der Verbreitung des Goethe Kults in Deutschland beteiligt waren, oder Fanny von Arnstein, die während des Wiener Kongresses zahlreiche Diplomaten in ihrem Salon bewirtete, überschatten das Leben der großen Mehrheit von jüdischen Frauen. Während viele dieser berühmten Frauen ihre Selbstverwirklichung in der nichtjüdischen Gesellschaft suchten, strebten andere nach Realisierung ihrer persönlichen Ambitionen in der Sphäre und Sprache des traditionellen Judentums. Ausgehend von der Biographie der Kauffrau Glückel von Hameln (1746/47-1724), deren Lebensentwurf noch völlig im Rahmen der Tradition steht, spannt sich der Bogen bis zu Glückels Übersetzerin, der Frauenrechtlerin und Sozialarbeiterin, Bertha Pappenheim (1859-1936), vielen bekannt als Freuds Patientin Anna O.

Ziel der Lehrveranstaltung ist die Erarbeitung eines differenzierten Bildes von jüdischem Frauenleben in Mitteleuropa seit dem 18. Jahrhundert. Im close reading autoritativer Texte werden die Frauenbilder des traditionellen Judentums, der jüdischen Aufklärung und des verbürgerlichten Judentums erarbeitet. Die Lebensentwürfe jüdischer Frauen von der frühen Neuzeit bis ins 20. Jahrhundert werden mit den verschiedenen Rollenbildern kontrastiert, welche die jüdische Gesellschaft Frauen in diesem Zeitraum zuschrieb, um Möglichkeiten und Freiräume jüdischer Frauen diskutieren zu können.

Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SoSe 2019 , Aktuelles Semester: SoSe 2024