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Foto: Matthias Friel

Die Allmächtigen: Mann und Macht von Machiavelli zum lateinamerikanischen Diktatoren-Roman und House of Cards - Einzelansicht

Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer
SWS 2 Semester SoSe 2019
Einrichtung Institut für Romanistik   Sprache deutsch
Weitere Links Kommentar
Belegungsfristen 01.04.2019 - 20.05.2019

Belegung über PULS
01.04.2019 - 10.05.2019

Belegung über PULS
Gruppe 1:
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    Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson Ausfall-/Ausweichtermine Max. Teilnehmer/-innen
Einzeltermine anzeigen
Seminar Mi 08:00 bis 10:00 wöchentlich 10.04.2019 bis 17.07.2019  1.19.0.12 Dr. phil. Gwozdz  
Kommentar

"Welcome to the death of the Age of Reason!"  

 

Mit diesen Worten verkündet die fiktive Figur Frank Underwood, Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, gespielt von Kevin Spacey, das Ende menschlicher Vernunft. In der Netflix-Serie "House of Cards" verkörptert er das Sinnbild des "alten weißen Mannes" in Perfektion. Im wahren Leben ist er ein Geächteter, der sich vor der Öffentlichkeit zurückgezogen hat. In Zeiten von #metoo gehen wir mit den Begriffen "Mann" und "Macht" keine Kompromisse mehr ein. Sie werden medienkritisch in Frage gestellt und stets neu verhandelt.

 

Doch diese Begriffe haben eine sehr lange Geschichte hinter sich und haben sich auch in den neuen gesellschaftlichen Debatten nicht wesentlich verändert. Die Frage, wie "Gender" und "Macht" zusammenhängen und welche unterschiedlichen Konstellationen sie eingehen können, wird in unserem Seminar historisch, diskursanalytisch sowie text- und filmwissenschaftlich untersucht. 

 

Wir werden zunächst klassische philosophisch-politische Texte von Platon, Machiavelli und Thomas Hobbes lesen, um wichtige Konzepte und Thesen zu entwicklen, die uns helfen sollen, die eignen Projekte, die innerhalb des Seminars bearbeitet werden sollen, theoretisch zu untermauern. Neben Shakespeares Psychologie der Macht werden auch zeitgenössische Texte von Pierre Bourdieu, Michel Foucault und Judith Butler gelesen.

 

Da sich das Seminar an Studierende unterschiedlicher Fachrichtung richtet, können unterschiedliche Medien untersucht werden. Wir starten zunächst mit der Literatur und widmen uns den lateinamerikanischen Diktatoren-Romanen von Alejo Carpentier, Augusto Roa Bastos, Gabriel García Márquez, Miguel Ángel Asturias und Mario Vargas Llosa. 

 

Darüber hinaus können sich Interessenten mit den großen filmischen Biopics von mächtige Männern auseinandersetzen. Von Charlie Chaplin bis Oliver Stone gibt es unterschiedliche ästhetische Formen Mann und Macht in Szene zu setzen. Die populäre Netflix-Serie „House of Cards” und „Handmaids Tale” stellen ebenfalls zwei unterschiedlichen Formate dar, die in unserem Zusammenhang interessante Figuren-Konstellationen und Narrative filmisch zur Darstellung bringen. Auch hierzu wären Projekte möglich.

 

Abschließend darf sich eine Gruppe einer eher medienwissenschaftlichen Analyse der #metoo-Debatte widmen. Auf diese Weise soll es den TeilnehmerInnen möglich sein, unterschiedliche Analysemethoden kennenzulernen und die eigene Disziplin aus einer anderen Blickrichtung zu betrachten.

Literatur
  1. Männer – Macht – Körper. Hegemoniale Männlichkeiten vom Mittelalter bis heute, hrsg. von Martin Dinger. Frankfurt/New York 2005.
  2. Thomas Becker: Mann und Weib – Schwarz und Weiß. Die Wissenschaftliche Konstruktion von Geschlecht und Rasse 1650-1900. Frankfurt/New York 2005.
  3. Pierre Bourdieu: Die männliche Herrschaft. Frankfurt am Main 2005.
  4. Michel Foucault: Analytik der Macht. Frankfurt am Main 2005.
  5. Judith Butler: Gender Trouble. New York 1990.
  6. Stephen Greenblatt: Tyrant. Shakespeare on Politics. New York 2018.
Leistungsnachweis

Jedes Thema wird in unterschiedlichen Projektgruppen zu max. 2 Personen bearbeitet. Das Projekt versteht sich nicht als einfaches Referat, sondern als selbstständiges Erforschen von Thesen, die wir in dem Seminar anhand unserer Lektüren zusammenstellen werden. Das Projekt kann dabei mündlich erfolgen – über eine kurze Präsentation mit anschließenden Forschungsfragen für das Plenum – oder aber schriftlich über ein Essay, das einen Problemaufriss darstellen soll.

Zielgruppe
  • LiteraturwissenschaftlerInnen aller Philologien, insbesondere jedoch Spanische Philologie (Romanistik)
  • KulturwissenschaftlerInnen
  • MedienwissenschaftlerInnen
  • PhilosophInnen
  • StudiumPLus alle Fachrichtungen

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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SoSe 2019 , Aktuelles Semester: SoSe 2024