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Foto: Matthias Friel

Worte aus Feuer: Hauptwerke der spanischen Mystik - Einzelansicht

Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer
SWS 2 Semester SoSe 2019
Einrichtung Institut für Romanistik   Sprache deutsch
Weitere Links Kommentar
Belegungsfrist 01.04.2019 - 10.05.2019

Belegung über PULS
Gruppe 1:
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    Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson Ausfall-/Ausweichtermine Max. Teilnehmer/-innen
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Seminar Mi 14:00 bis 16:00 wöchentlich 10.04.2019 bis 17.07.2019  1.19.0.13 Dr. Lenz  
Kommentar

Als eigenständige Strömung spiritueller Gottessuche ist die Mystik eigentlich ein Phänomen der Theologie, Philosophie und Religionswissenschaft, welches sich in ähnlicher Form in vielen der Weltreligionen findet. Dem Göttlichen durch ‚schließen der Augen oder des Mundes‘ (myein) näher zu sein, war im christlich geprägten Europa für viele intellektuelle Geister seit dem Mittelalter ein dritter Weg direkter (Gottes-)Erkenntnis, neben scholastischer, bisweilen spitzfindiger Logik und Vertrauen auf Dogmen.

Sprache sollte in dieser Form des Erlebens eigentlich eine untergeordnete Rolle spielen, wo es doch gerade die Unsagbarkeit und Direktheit der Erfahrung selbst ist, die im Mittelpunkt des Interesses der Mystiker stand. Dennoch gab es, beispielsweise durch mystische Bibelexegese, immer wieder Versuche, das, was kein Wort erfassen konnte, in Gleichnisse, Parabeln, Metaphern zu fassen, die aus den unterschiedlichsten menschlichen Erfahrungswelten genommen wurden, um jene die Sprache transzendierende Offenbarung des Göttlichen, ja die Transzendenz selbst, zu beschreiben.

Hieraus entstanden gerade im spanischsprachigen Raum große literarische Werke, welche sich durch kraftvolle Sprache, eindringliche Bilder und Bewegungen an den Grenzen der Sprache niederschlugen, die dem heutigen Leser eine Welt protomodernistischer Sprachexperimente und dunkler Geheimnisse eröffnen.

Wir werden uns im Seminar den zentralen Figuren (Teresa de Ávila, Ignacio de Loyola, Juan de la Cruz, u.a.) sowie einigen Hauptwerken der spanischen Mystik widmen. Daneben stehen auch die philosophischen und literaturgeschichtlichen Hintergründe dieser Strömung, mitunter aus außereuropäischen Kulturen und Religionen im Fokus. Auch die nicht zu unterschätzende Wirkung der spanischen Mystiker auf die europäische Literaturgeschichte soll thematisiert werden.

Literatur

Irene Behn: Spanische Mystik. Patmos Verlag, 1957.

Kurt Ruh: Geschichte der abendländischen Mystik. 4 Bände. C. H. Beck, 1990–1999.

Johannes Boldt: Troubadoure Gottes: eine Einführung in die spanische Mystik des goldenen Zeitalters. Tyrolia-Verlag, 1992.

Alois M. Haas: Mystik als Aussage: Erfahrungs-, Denk- und Redeformen christlicher Mystik. Suhrkamp, 1996.

Leistungsnachweis

Voraussetzung für ein erfolgreiches Bestehen des Seminars sind aktive Mitarbeit im Kurs, das Vorbereiten eines Referats sowie das eigenständige Verfertigen eines Handouts.


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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SoSe 2019 , Aktuelles Semester: SoSe 2024