PULS
Foto: Matthias Friel
Netzwerke sind allgegenwärtig. Individuen sind in eine Vielzahl unterschiedlicher Netzwerke eingebunden. Dazu gehören unter anderem Berufs-, Freundschafts- und Familiennetzwerke, die in ihrer Gesamtheit das Gefüge einer Gesellschaft bilden. Aber auch Firmen, Staaten und andere Organisationen sind auf unterschiedliche Weise miteinander verbunden.Die Netzwerkforschung bietet Theorien und Konzepte, um die Relationen zwischen Akteuren in einem Netzwerk sowie dessen Eigenschaften zu beschreiben und zu analysieren.Darüber hinaus ist die Netzwerkforschung ein stark interdisziplinär geprägtes Forschungsfeld.Wissenschaftler/-innen aus unterschiedlichen Bereichen, wie z. B. der Soziologie, Politikwissenschaft, den Wirtschaftswissenschaften, der Medizin, Erziehungswissenschaft, Kommunikationswissenschaft, Informatik sowie Physik und Mathematik beschäftigen sich mit Netzwerkforschung.Soziologen/-innen untersuchen z. B. die Ausbreitung des Alkoholkonsumverhaltens in Freundschaftsnetzwerken von Jugendlichen,Muster in Gewalttaten von kriminellen Banden, den Einfluss des Freundschaftsnetzwerks auf Aggressionen von Jugendlichen oderwarum Personen, die unter Depressionen leiden, dazu tendieren, ebenfalls depressive Freunde zu haben.Politikwissenschaftler/-innen befassen sich unter anderem mit dem Einfluss persönlicher Netzwerke auf das Wahlverhalten einer Person,dem Informationsaustausch in Politiknetzwerken oder dem Einfluss von Netzwerken auf kollektives Handeln.Im Fach der Internationalen Beziehungen interessieren sich Wissenschaftler/-innen dafür, inwieweit die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Staaten Einfluss darauf haben, ob Staaten Kriege miteinander führen. Es wird untersucht, ob zwischenstaatliche Konflikte dem Muster "der Feind meines Feindes ist mein Freund" folgen oder nicht.Das Seminar gibt einen Überblick über die grundlegenden Konzepte und Methoden der sozialwissenschaftlichen Netzwerkforschung.Darauf aufbauend sollen die Studierenden mithilfe der Statistiksoftware R das Visualisieren und Analysieren von Netzwerken erlernen.Hierbei sollen die Studierenden auch ein Verständnis für den Umgang mit relationalen Daten entwickeln.Teilnahmevoraussetzung: Erfolgreicher Abschluss der Vorlesung "Applied Regression Analysis Using Stata" oder grundlegende Programmierkenntnisse (z. B. Stata Do-Files, R-Scripts oder andere Programmiersprachen).Vorkenntnisse der Statistiksoftware R sind nicht erforderlich für die Seminarteilnahme.
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