PULS
Foto: Matthias Friel
Intersektionalität gilt seit geraumer Zeit als zentrales Element (auch) der Forschung zu Geschlechterverhältnissen; Diversität/Diversity scheint außerdem in aller Munde, fast schon ein Modewort. Was hat es damit auf sich? Intersektionalität handelt von vielfältigen Verschränkungen gesellschaftlicher Machtverhältnisse und multiplen Differenzen. Ausgegangen wird davon, dass sexualisierte/gegenderte und rassifizierte Positionen, Klasse/Schicht/sozialer Status sowie auch Befähigung, Alter oder religiöse Zugehörigkeit bzw. -ordnung … verzahnt, ja inhärent plural verfasst sind und dieser Komplexität angemessen analysiert werden müssen. Diversity-Konzepte bemühen sich darum, solche Ansätze beispielsweise in Antidiskriminierungsarbeit und Gleichstellungspolitik praktisch zu implementieren. Während längst von einem "Paradigma der Geschlechterforschung" (Katharina Walgenbach) die Rede ist, wird andererseits eine Depolitisierung von Intersektionalität angesichts ihrer zunehmenden akademischen Institutionalisierung beklagt und Diversity dafür kritisiert, in neoliberaler Marktförmigkeit aufzugehen. Gefragt werden muss außerdem danach, ob auch intersektionale bzw. interdependente Kategorien in rasternden identitären Festlegungen erstarren. Das Seminar möchte Intersektionalität und Diversity historisch nachvollziehen, kritisch befragen und alternative Ansätze aufzeigen.
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