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Foto: Matthias Friel

Der Minnediskurs in Mittelalter und Früher Neuzeit - Einzelansicht

Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer
SWS 2 Semester SoSe 2020
Einrichtung Institut für Germanistik   Sprache deutsch
Weitere Links Kommentar
Belegungsfrist 20.04.2020 - 10.05.2020

Belegung über PULS
Gruppe 1:
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    Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson Ausfall-/Ausweichtermine Max. Teilnehmer/-innen
Einzeltermine anzeigen
Seminar Di 10:00 bis 12:00 wöchentlich 21.04.2020 bis 21.07.2020  1.09.2.05 13 Prof. Dr. A Philipowski   30
Kommentar Für weitere Informationen zum Kommentar, zur Literatur und zum Leistungsnachweis klicken Sie bitte oben auf den Link "Kommentar".

Der Minnediskurs in Mittelalter und Früher Neuzeit

Literarische Texte des Mittelalters erzählen nicht nur von höfischer minne, sondern reflektieren und theoretisieren auch zu einem für moderne Leser oft erstaunlich differenzierten Maß über sie und nehmen dabei Einflüsse aus den Wissenschaften, etwa der Naturkunde oder der Philosophie, auf. Sie partizipieren so an einem Diskurs, der außerhalb der volkssprachigen Literatur stattfindet und Fragen zum Gegenstand hat wie die, ob Liebe eine (lebensbedrohliche) Krankheit oder eine angeborene Passion ist, ob sie auch zwischen Eheleuten möglich ist oder nur dort, wo sie frei gewährt werden kann (was in der Ehe eben nicht möglich ist), ob auch der Blinde, der nicht von der körperlichen Schönheit entflammt zu werden vermag, der minne fähig ist, oder ob Liebe die Fähigkeit zu Sehen voraussetzt.
Wie sich die volkssprachige Literatur mit diesen Fragen auseinandersetzt, hängt stets auch mit der Gattung zusammen, innerhalb derer minne thematisiert wird. Außerdem ist das Konzept der Liebe natürlich einem starken literarhistorischen Wandel unterworfen: Während das Leiden an der Liebe für der Erzähler des Tristan-Romans um 1200 noch ganz selbstverständlich zum Wesen der Liebe gehört und er der Auffassung ist, dass swem nie von liebe leit geschach, dem geschach ouch liep von liebe nie, vertritt Walther von der Vogelweide in einem seiner Lieder die Auffassung, dass minne gegenseitig und geteilt sein müsse. Niklas von Wyle zeigt 1462 in seiner Novelle von Lucretia und Euriolus wieder ein ganz anderes Bild der Liebe, wenn er davon erzählt, wie die ehebrecherische Leidenschaft zwei junge Menschen ins Verderben reißt. Wir wollen uns im Seminar verschiedene Gattungen verschiedener Epochen ansehen und vergleichen, wie jeweils über Liebe und Leidenschaft geschrieben, geurteilt und gewertet wird.
Literatur Literatur wird über Moodle zur Verfügung gestellt
Leistungsnachweis 2 LP (unbenotet): Teilnahme + Studienleistung/Testat (MA LA 2013)
3 LP (unbenotet): Teilnahme + Studienleistung/Testat (MA GER + MA LA 2011 + 2013 Sek. II:VM-LW II + MA GER 2016)
2 LP Prüfungsleistung K oder P (MA LA 2011: Sek I)
3 LP Prüfungsleistung K oder P (MA GER 2016 + MA LA 2013)
4 LP Prüfungsleistung K oder P (MA GER + MA LA 2011: Sek II)
Testat:
Entweder Übernahme eines ca. 10-seitigen Protokolls oder Anfertigung eines Tafelbildes mit nachträglicher schriftlicher Reflexion im Umfang von 3 Seiten oder Übernahme von 3 Hausaufgaben im Umfang von je drei Seiten, die über das Semester verteilt zu von der Dozentin gestellten Aufgaben geschrieben werden

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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SoSe 2020 , Aktuelles Semester: SoSe 2024