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Foto: Matthias Friel

Praktiken und Analysen von Linguistic profiling - Einzelansicht

Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer
SWS 2 Semester SoSe 2021
Einrichtung Institut für Romanistik   Sprache deutsch
Weitere Links Kommentar
Belegungsfrist 06.04.2021 - 10.05.2021

Belegung über PULS
Gruppe 1:
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    Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson Ausfall-/Ausweichtermine Max. Teilnehmer/-innen
Einzeltermine anzeigen
Seminar Di 10:00 bis 12:00 wöchentlich 13.04.2021 bis 20.07.2021  1.19.0.13 Prof. Dr. Gerstenberg 08.06.2021: 
Kommentar

Beim Profiling kann die Linguistik von der Satire lernen: ein gerolltes R oder ein langgezogener Vokal können ausreichen, um ein sprachliches Bild hervorzurufen. Diese alltäglichen Praktiken basieren auf einer differenzierten Sprachwahrnehmung, die äußerst effizient und eingesetzt werden kann, wenn zum Beispiel Anknüpfungspunkte in einer gemeinsamen regionalen Herkunft gefunden werden oder das Sprechtempo an eine Phase im Spracherwerb angepasst wird. Computerlinguistisch gestützte Anwendungsbereiche nutzen solche Techniken in der Forensik oder in der Herkunftsbestimmung eines Textes (Authorship Recognition).

Kritik an Linguistic Profiling setzt da an, wo Identifizierungspraktiken genutzt werden, um exklusiv gegen Personen vorzugehen, denen auf Grund ihres Sprachbilds ein Akzent oder eine Gruppenzugehörigkeit zugeschrieben werden.

Im Seminar verschaffen wir uns einen Überblick über Methoden und sprachliche Merkmale, die beim Linguistic Profiling zum Einsatz kommen.

Wir werden weiterhin fragen, welche Sprachbilder auf Basis welcher Sprachmerkmale hervorgerufen werden können, wie diese gemessen werden und wie die Mechanismen von Produktion und Rezeption funktionieren.

Schließlich geht es darum, den Kippeffekt besser zu verstehen, an dem sich kritische Ansätze festmachen lassen: wenn Praktiken des Linguistic Profiling in asymmetrischen Beziehungen eingesetzt werden, um Machtstrukturen zu verfestigen.

Das Seminar findet online und synchron statt.

Der Moodle-Kurs ist mit Kennwort zugänglich:

LingProf

 

Mit der Änderung der Eindämmungsverordnung vom 30.03.2021 und in Verbindung mit der Entscheidung des Präsidiums vom 07.03.2021 wurde festgelegt, dass wir das Sommersemester leider vollständig in digitaler Form beginnen müssen.

Literatur

Baugh, John. 2003. Linguistic Profiling. In Sinfree Makoni, Geneva Smitherman, Arnetha F. Ball & Arthur K. Spears (eds.), Black Linguistics. Language, Society, and Politics in Africa and the Americas., 155–168. London (GB), New York (NY): Routledge.
Fedorova, Kapitolina. 2015. Foreigner Talk. In Asif Agha & Frog (eds.), Registers of Communication, 138–149. Helsinki: Finnish Literature Society / SKS.
Levon, Erez. 2006. Hearing 'Gay': Prosody, Interpretation, and the Affective Judgments of Men's Speech. American Speech 81(1). 56–78.
vanHalteren, Hans. 2004. Linguistic Profiling for Authorship Recognition and Verification. Proceedings Association for Computational Linguistics. 199–206.


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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SoSe 2021 , Aktuelles Semester: WiSe 2024/25