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Foto: Matthias Friel

Kleists Prosa. Erzählungen und Kurzprosa - Einzelansicht

Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer
SWS 2 Semester SoSe 2022
Einrichtung Institut für Germanistik   Sprache deutsch
Belegungsfrist 01.04.2022 - 10.05.2022

Belegung über PULS
Gruppe 1:
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    Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson Ausfall-/Ausweichtermine Max. Teilnehmer/-innen
Einzeltermine anzeigen
Seminar Do 12:00 bis 14:00 wöchentlich 21.04.2022 bis 28.07.2022  1.09.2.05 Prof. Dr. Lampart 26.05.2022: Christi Himmelfahrt 40
Kommentar

Die Texte Heinrich von Kleists gelten als faszinierend, schwierig und widersprüchlich; Zuschreibungen, die sich meist in Bezug auf den Autor wiederholen. Zeitlebens versuchte er, den Ansprüchen an einen preußischen Adligen gerecht zu werden – und dabei zugleich seine Vorstellung eines selbstbestimmten Lebens umzusetzen. Im Seminar wollen wir Erzählungen und Kurzprosa Heinrich von Kleists diskutieren und im historischen und kulturellen Horizont der Umbruchsjahre um 1800 verorten. In den Texten werden zentrale Themen in oftmals äußerster Zuspitzung verhandelt: So die Frage, wie der einzelne sein Verhalten in einer vieldeutigen Welt begründen und wem er dabei vertrauen kann (etwa in „Das Erbeben in Chili“, „Die Verlobung in St. Domingo“), Recht und Gerechtigkeit (z.B. „Michael Kohlhaas“) oder männliche Gewalt im Verhältnis zu weiblicher Identität („Die Marquise von O…“). Es geht bei Kleist aber auch um Revolutionen und Rassismus („Die Verlobung in St. Domingo“) oder um Fragen nach einer möglichen Vorsehung („Das Bettelweib von Locarno“, „Die heilige Cäcilie oder Die Gewalt der Musik“). Unter Einbeziehung ausgewählter Briefe und ästhetisch-philosophischer Schriften wird es auch um die Frage gehen, welche Probleme Kleist beschäftigen – u.a. die Möglichkeit von Erkenntnis der Wirklichkeit (u.a. Briefe vom 22. und 23. März 1801; „Über das Marionettentheater“, Über die allmählige Verfertigung der Gedanken beim Reden“). Wichtigste Voraussetzung für die Teilnahme ist die Lektüre der Erzählungen (und nach Möglichkeit ausgewählter Briefe und Schriften Kleists) vor Seminarbeginn.

Literatur

Als Leseausgabe empfehle ich zur Anschaffung: Heinrich von Kleist. Sämtliche Erzählungen, Anekdoten, Gedichte, Schriften. Deutscher Klassiker Verlag: Frankfurt a.M. 2005 (Deutscher Klassiker Verlag im Taschenbuch, Bd. 5). Kopien von Briefen werden auf Moodle ecc. zur Verfügung gestellt.

Eine sehr nützliche Gesamtausgabe ist weiterhin: Heinrich von Kleist: Sämtliche Werke und Briefe. Hg. von Helmut Sembdner (zweibändige Ausgabe in einem Band). München 2001. –

Für eine schnelle erste Orientierung der Forschung ist am besten: Klaus Müller-Salget: Heinrich von Kleist. Stuttgart 2002. Ebenso nützlich ist als Einführung in den Epochenkontext sowie in Kleists Texte: Gerhard Schulz: Geschichte der deutschen Literatur von den Anfängen bis zur Gegenwart. Begr. von Helmut de Boor und Richard Newald. Bd. 7, Die deutsche Literatur zwischen Französischer Revolution und Restauration. Teil 1. München: Beck 1983. Hilfreich ist auch: Peter Staengle: Heinrich von Kleist. München 1998. –

Zur biographisch-werkbiographischen Einführung empfiehlt sich besonders: Gerhard Schulz: Kleist. Eine Biographie. München 2007; ebenso: Rudolf Loch: Kleist. Eine Biographie. Göttingen 2003; außerdem: Heinrich von Kleists Lebensspuren. Dokumente und Berichte der Zeitgenossen. Hg. von Helmut Sembdner. München, Wien 71996; Heinrich von Kleists Nachruhm. Eine Wirkungsgeschichte in Dokumenten. Hg. von Helmut Sembdner. München 41996. –

Zur weiteren Einführung in die Forschung: Jochen Schmidt: Heinrich von Kleist: Die Dramen und Erzählungen in ihrer Epoche. Darmstadt 22009; Ingo Breuer (Hg.): Kleist-Handbuch. Leben – Werk – Wirkung. Stuttgart, Weimar 2013 (als E-Book in der UB: http://dx.doi.org/10.1007/978-3-476-01309-5)

Leistungsnachweis

Prüfungsversion 2011:

2 LP (unbenotet): Sitzungsmoderation mit Thesenpapier

3 LP/Modulprüfung: Hausarbeit (K) oder Prüfungsgespräch (P)

 

Prüfungsversion 2014:

2 LP (unbenotet): Sitzungsmoderation mit Thesenpapier

2 LP/Modulprüfung: Hausarbeit/Variante B (K) oder Prüfungsgespräch/Variante A (P)

 

Prüfungsversion 2020 (einschließlich Förderpädagogik Deutsch):

3 LP (unbenotet): Sitzungsmoderation mit Thesenpapier

6 LP: Testat (Sitzungsmoderation mit Thesenpapier) + Hausarbeit (15 Seiten) (LV)

 

Hausarbeiten können ggf. durch Projektarbeiten ersetzt werden.

 


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